Zum Weihnachtsmarkt in Großhöchberg werden einige Scheunen zu Kleinkunstmärkten. Foto: Rodenhausen

Tief im Schwäbischen Wald bietet ein nicht einmal 100 Einwohner starker Ort an diesem Wochenende ganz besondere Adventsstimmung.

Großerlach - Scheira Boiz oder Likörbar, frisches Holzofenbrot oder halbe Sau im Weckle, Fadenpuppenspiel, Advendelin oder Axtzielwerfen – in Großhöchberg, dem kleinen Weiler tief im Schwäbischen Wald, tickt der Weihnachtsmarkt ein bisschen anders. Alle zwei Jahre und dann jeweils am zweiten Adventswochenende findet er statt – im nostalgischen Stil, wie die Veranstalter betonen.

Die meisten Standbetreiber stammen aus dem Ort, der nicht einmal 100 Einwohner zählt. Scheunen sind geöffnet und mit Kleinkunst oder Kulinarischem ausstaffiert. In dem kleinsten Theater der Region, dem Kabirinett, sind Aufführungen geboten, der Singkreis Großhöchberg stimmt Weihnachtslieder an.

Heldenhasen im Mini-Wohnwagen

Melanie Hellebrand, die vor zehn Jahren mit ihrer Familie aus Stuttgart in den abgelegenen Ort gezogen ist, in dem viele Künstler ihre Heimat gefunden haben, hat den wohl ungewöhnlichsten Verkaufsstand zu bieten. In ihrem Wohnwagen, Baujahr 1980, haben zeitgleich kaum mehr als drei Kunden Platz. Die Verkäuferin selbst, die selbstgenähte Unikate ihrer „Heldenhase“-Kollektion anbietet, muss draußen vor der Tür bleiben. „Aber: Mein Laden ist immer voll“, sagt die Mutter von drei Mädels und grinst. Dieser scheint irgendwie auch ein bisschen sinnbildlich für den ganzen Ort zu sein: alles ist ein paar Nummern kleiner und entschleunigter. Und das gilt im Besonderen auch für „Weihnachten in Großhöchberg“, das vorab noch an diesem Sonntag bis 19 Uhr gefeiert wird.