Kinder wird das nicht freuen – die Ausgaben für Weihnachtsgeschenke sinken. Wie viel geben die Bürgerinnen und Bürger dieses Jahr in Deutschland aus? Und was sind die Favoriten?
Die geplanten Ausgaben für Weihnachtsgeschenke sind ein guter Indikator, wie es im wichtigen Weihnachtsgeschäft um die Konsumlaune und Kaufkraft bestellt ist. Dieses Jahr sieht es infolge der hohen Inflation nicht gut aus, wie zwei Umfragen zeigen.
Das Nürnberger Marktforschungsinstituts GfK befragte Mitte November 1000 Menschen in Deutschland zu ihren Geschenke-Ausgaben. Demnach will ein Drittel aufgrund knapperer Budgets weniger für Geschenke ausgeben als im vergangenen Jahr. Immerhin plant die Hälfte der Befragten Ausgaben in Vorjahreshöhe. Im Schnitt liegt das Budget für Geschenke in diesem Jahr bei 299 Euro pro Person – im vergangenen Jahr hatte es noch bei 325 Euro gelegen.
Männer geben laut GfK-Umfrage mit einem Budget von 332 Euro mehr für Geschenke aus als Frauen (260 Euro). Wie auch in den Vorjahren wollen Menschen mit Kindern mit im Schnitt 404 Euro mehr für Geschenke investieren – bei Menschen ohne Kinder sind es 250 Euro. „Die Ausgaben bei Familien sind weitestgehend konstant im Vergleich zum letzten Jahr. Den Kindern soll ein normales Weihnachtsfest ermöglicht werden“, sagt Konsumexpertin Petra Süptitz.
Kaum verändert hat sich laut GfK auch die Liste der beliebtesten Geschenke. Am beliebtesten sind Lebensmittel und Getränke wie Pralinen, Wein oder Präsentkörbe (65 Prozent), gefolgt von Kleidungsstücken, Schuhen oder Accessoires (52 Prozent). Die Geschenkliste ergänzen Bücher und Spielzeug (jeweils 58 Prozent) und Geldgeschenke (47 Prozent). Seltener als im Vorjahr werden Herd- und Kochgeschirr, Smartphones sowie Luxusgüter, Uhren oder Schmuck verschenkt.
Ebenfalls im November befragte die Unternehmensberatung EY 1000 Verbraucherinnen und Verbraucher zu ihrem Geschenke-Budget. Die Ergebnisse weichen in der Höhe, nicht aber im Trend von der GfK-Umfrage ab: Demnach liegt laut EY das Geschenke-Budget in diesem Jahr im Schnitt bei 252 Euro – 21 Euro weniger als im Vorjahr. Das ist der niedrigste Wert einer EY-Umfrage seit 2014.
Nur wer mehr als 70 000 Euro verdient, hat der Studie zufolge in der Regel ein Weihnachtsbudget etwas über dem Vorjahr. „Bei Haushalten mit hohen Einkommen sitzt das Geld aktuell durchaus noch locker“, sagt EY-Handelsexperte Michael Renz.
Als häufigste Geschenke zählt EY Geschenkgutscheine und Bargeld auf. Weit oben auf der Geschenke-Einkaufsliste stehen der Umfrage zufolge außerdem Spielwaren, Süßwaren und andere Lebensmittel, Bücher, Kleidung und Kosmetika.