Der Kinderwunschstern steht in der Stadtbücherei Waiblingen. Foto: Gottfried Stoppel

Mit dem Kinderwunschstern soll bedürftigen Kindern und Jugendlichen in Waiblingen ein Weihnachtswunsch erfüllt werden. Der besteht in einigen Fällen einfach nur aus warmen Winterstiefeln. Auch in vielen anderen Kommunen im Rems-Murr-Kreis gibt es solche Aktionen.

Waiblingen - Die Bandbreite reicht von monsterstarkem Glibber-Klatsch bis zu Winterstiefeln in Größe 28: Die Wünsche von 300 Kindern hängen seit Mittwoch an einem Holzstern in der Waiblinger Stadtbücherei. Bereits zum siebten Mal gibt es die Aktion Kinderwunschstern, die von vielen Institutionen getragen wird. Wer bedürftigen Kindern und Jugendlichen eine Freude machen möchte, kann sich einen Wunschzettel abpflücken, das notierte Präsent besorgen und dann bis zum 9. Dezember in der Kreissparkasse Waiblingen am Alten Postplatz abgeben.

Kein Kind geht leer aus, alle Wünsche werden erfüllt

Die Geschenke werden kurz vor Weihnachten an die Kinder verteilt: „Da reißt niemand sein 84. Geschenk auf, sondern für viele wird es das einzige Geschenk bleiben“, sagte Reinhard Bihlmeyer vom Kreisdiakonieverband. Kein Kind soll leer ausgehen – die Wünsche, die am Schluss hängen bleiben, werden von der Stiphtung Christoph Sonntag bezahlt. „Es gab aber viele Jahre, in der alle Karten mitgenommen wurden“, sagt Bihlmeyer.

Wunschbäume auch in Urbach, Leutenbach und Schwaikheim

Mittlerweile werden auch in vielen anderen Kommunen im Rems-Murr-Kreis Kinderwünsche zu Weihnachten erfüllt. In Urbach steht im Foyer des Rathauses ein Weihnachtsbaum, der mit Wunschkugeln geschmückt werden wird. Diese runden Wunschzettel können von bedürftigen Familien im Servicebüro abgeholt und bis 29. November ausgefüllt zurückgegeben werden. Der Wunsch sollte 25 Euro nicht übersteigen, Spender können die Wunschkugeln abpflücken und das Geschenk bis 13. Dezember bei der Gemeinde abgeben.

Keine Wunschkugeln, sondern Wunschsterne gibt es in Leutenbach. Diese werden mit Eröffnung der Adventsausstellung am 1. Dezember an einem Wunsch-Weihnachtsbaum im Foyer des Rathauses aufgehängt, das Geschenk kann bis 11. Dezember im Bürgerbüro abgegeben werden. Und in Schwaikheim gibt es zum ersten Mal einen Wunschbaum. Dieser steht ebenfalls im Rathaus, Wünsche bis 20 Euro können formuliert werden. In allen Fälle sind es die örtlichen Bürgerstiftungen, die für den Fall einspringen, wenn Wunsch-Karten hängen bleiben. Eine Kooperation mit dem Tafelladen ist indes der Weihnachts-Wunsch-Kalender in Weinstadt, der nach einem ähnlichen Prinzip funktioniert.

In Schorndorf werden auch bedürftige Erwachsene beschenkt

Nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen will die katholische Kirchengemeinde Schorndorf eine Freude bereiten. So sollen Menschen, die von Hartz IV leben oder die über den sozialpsychiatrischen Dienst betreut werden, Wünsche erfüllt bekommen. Der Baum mit den Wunschkarten steht von 1. Dezember an in der Heilig-Geist-Kirche in Schorndorf.

Ebenfalls in Schorndorf gibt es seit einigen Jahren eine etwas andere Wunschaktion vor Weihnachten. Aus der Schweiz hat der ehemalige Dekan Waldemar Junt die Idee eines Wunschbuches mitgebracht. Dieses liegt in einem eigens dafür angefertigten Wunschbuch-Haus auf dem Schorndorfer Weihnachtsmarkt aus. Rund 4000 bis 5000 Wünsche werden jedes Jahr eingetragen. „Da erfährt man viel darüber, wie Schorndorf tickt, da wird Zeitgeschichte widergespiegelt“, erzählt Junt. Mitarbeiter der Stadtverwaltung schauen sich das Buch nach Weihnachten durch und notieren, wo die Stadt vielleicht bei der Wunscherfüllung helfen könnte.