Angesichts weiter hoher Corona-Infektionszahlen werden jedoch Rufe aus der Politik nach schärferen Beschränkungen über Weihnachten und Silvester lauter. Foto: dpa/Sina Schuldt

An den Feiertagen sollen die Corona-Einschränkungen gelockert werden – nicht alle finden dieses Vorgehen sinnvoll. Der Städtebund schlägt Corona-Alarm.

Berlin - Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat wegen der weiterhin hohen Infektionszahlen die angekündigten Corona-Lockerungen für die Feiertage in Frage gestellt. „Wir werden in Deutschland insgesamt darüber sprechen müssen, ob die geplanten Lockerungen für Weihnachten und Silvester tatsächlich richtig sind“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Montagsausgabe). „Sie werden unweigerlich zu weiteren Kontakten und zusätzlichen Reiseaktivitäten führen und stellen damit ein Risiko für einen Anstieg der Neuinfektionen dar.“

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Treffen mit Familie und Freunden möglich

Landsberg sprach sich dafür aus, die Entwicklung der Corona-Zahlen in den nächsten anderthalb Wochen abzuwarten. Bund und Länder hatten sich darauf geeinigt, über die Weihnachtsfeiertage die Beschränkungen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus zu lockern. Vom 23. Dezember bis maximal 1. Januar sollen Treffen im engsten Familien- oder Freundeskreis möglich sein - mit höchstens zehn Personen. Kinder bis 14 Jahre werden dabei nicht mitgezählt.

 

Politik fordert schärfere Beschränkungen

Angesichts weiter hoher Corona-Infektionszahlen werden jedoch Rufe aus der Politik nach schärferen Beschränkungen über Weihnachten und Silvester lauter. Bayern will wegen der weiter steigenden Zahlen den Katastrophenfall ausrufen und in der kommenden Woche weitreichende Beschränkungen verhängen. Zudem soll im Freistaat auf Lockerungen an Silvester verzichtet werden, was auch andere Länder erwägen. 

Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) sprach sich ebenfalls für eine deutliche Verschärfung der Beschränkungen „mindestens in den Hotspots“ aus. Er plädierte für einen weiteren Corona-Krisengipfel von Bund und Ländern in dieser oder der nächsten Woche, um darüber zu beraten.