Am Donnerstag hatte bereits die Stadt Halle an der Saale die Schließung aller Schulen, Horte und Kitas beschlossen. Foto: picture alliance/dpa/Armin Weigel

Das öffentliche Leben in Bayern kommt immer mehr zum Stillstand. Ab kommender Woche müssen nun auch Schulen und Kindergärten ihre Pforten schließen. Auch im Saarland sollen Schulen geschlossen werden.

München - Wegen der Coronavirus-Krise schließt Bayern ab Montag alle Schulen. Bis zum Beginn der Osterferien am 6. April werden alle Kindergärten, Schulen und Kitas geschlossen, wie die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Regierungskreisen erfuhr. Damit sind in Bayern faktisch bis zum 20. April die Bildungseinrichtungen geschlossen. Die Staatsregierung will Details zum Vorgehen am Freitag (9.00 Uhr) bei einer Pressekonferenz in München bekanntgeben.

Auch das Saarland plant wegen des Coronavirus die Schließung aller Schulen und Kindertagesstätten ab der kommenden Woche. Schulen und Kitas sollten bis zum Ende der Osterferien geschlossen bleiben, erklärte Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) am Donnerstagabend. Eine Notversorgung der Betreuung für Familien solle aber sichergestellt werden. Der Ministerrat soll noch über den Plan der Landesregierung beraten.

Wegen seiner direkten Nähe zu den Nachbarländern Frankreich und Luxemburg stehe das Saarland vor besonderen Herausforderungen, erklärte Hans. Allen Berufspendlern aus Frankreich werde empfohlen, bis auf Weiteres zu Hause bleiben.

Am Donnerstag hatte bereits die Stadt Halle an der Saale die Schließung aller Schulen, Horte und Kitas beschlossen.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte am Donnerstag in Berlin erklärt, dass landesweite Schulschließungen in Bayern notwendig werden könnten, um Situationen wie in Italien zu verhindern. Im Freistaat wurden (Stand Donnerstag) mindestens 500 Menschen positiv auf Sars-CoV-2 getestet. In Italien sind die Schulen schon länger landesweit geschlossen, auch in Frankreich wurde dies am Donnerstag angeordnet.

Mehr als 100 Schulen in Bayern vollständig geschlossen

Allerdings erklärte Söder auch, dass eine solche Entscheidung viele Folgefragen aufwerfe, die beantwortet werden müssten. Dazu gehört in Anbetracht der Infektionslage auch der Umgang mit Pflegeheimen. Über genau diese Fragen hatten die Ministerpräsidenten der Länder am Donnerstag bei ihrer Konferenz in Berlin keine Einigkeit erzielen können. Einige Länderchefs waren dem Vernehmen nach nicht von Schulschließungen zu überzeugen.

Wegen der Ausbreitung des Virus waren am Donnerstag mehr als 100 Schulen in Bayern vollständig geschlossen. Davon betroffen waren fast alle Schularten, wie es auf einer Homepage des Kultusministeriums hieß. Insgesamt gibt es im Freistaat rund 6000 Schulen. Am Donnerstag war der erste Todesfall in Bayern wegen des Virus bekanntgeworden, in Würzburg starb ein über 80-Jähriger.