Thomas Strobl will, dass seine Partei digital über einen neuen Chef abstimmt. Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Die CDU entscheidet am Montag darüber, wie sie einen neuen Partei-Chef bestimmen will. Vize-Chef Thomas Strobl sagt, dass das rein digital passieren soll. Alles andere sei „unvorstellbar“.

Berlin - Vor der Entscheidung des CDU-Bundesvorstands am Montag, wie der für den 16. Januar geplante Wahlparteitag in der Corona-Pandemie abgehalten werden kann, plädiert der stellvertretende Bundesvorsitzende Thomas Strobl für eine rein digitale Variante. „Wir werden ein kluges Format wählen, das dem Ernst der Lage gerecht wird“, sagte er unserer Zeitung: „Ich plädiere für den ersten echten digitalen Parteitag Deutschlands.“ Die theoretisch noch denkbare Option eines Präsenzparteitages der 1001 Delegierten sei dagegen für ihn „in dieser Lage unvorstellbar, auch im Januar“.

Eisenmann will Klarheit über Kanzlerkandidat vor Landtagswahl

Generalsekretär Paul Ziemiak sieht sich für alle digitalen Optionen gut gerüstet. „Es wird ein moderner Parteitag werden, auf den die CDU stolz sein kann“, sagte er unserer Zeitung: „Wir werden in der Berliner Messe natürlich keine Show in dieser Zeit veranstalten, aber eben auch nicht die Fernsehübertragung eines normalen Parteitags erleben – es wird eine neue Form von wichtigen demokratischen Entscheidungen in einer digitalen Welt.“

Als realistische Möglichkeit für die Abstimmung über die Vorsitzkandidaten Armin Laschet, Friedrich Merz und Norbert Röttgen gilt einerseits eine digitale Wahl, deren Endergebnis per Briefwahl bestätigt werden müsste. Andererseits existiert die Option, dass die 1001 Delegierten nach den per Video aus Berlin übertragenen Reden dezentral an mehreren Orten abstimmen.

Für die CDU-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl im März, Susanne Eisenmann, ist dagegen „die Form des Parteitags am 16. Januar nicht so entscheidend – Hauptsache ist, dass er stattfindet, die Bundes-CDU einen neuen Vorsitzenden bekommt und wir rechtzeitig vor der heißen Phase unseres Landtagswahlkampfs Klarheit erhalten, wer Kanzlerkandidat der Union wird“.