Der langjährige Geschäftsführer Ralf-Michael Schmitz verlässt das Klinikum Stuttgart Foto: Lichtgut/Achim Zweygarth

Der Krankenhausausschuss des Gemeinderates soll am Freitag den Schnitt mit dem bisherigen Klinikums-Geschäftsführer Ralf-Michael Schmitz vollziehen. Die Trennung wird teuer.

Stuttgart - Zwischen Stadt und dem langjährigen Geschäftsführer des Klinikum Stuttgart, Ralf-Michael Schmitz, kommt es zum goldenen Handschlag. Am Donnerstagabend sickerte durch, dass der Gemeinderat die Trennung von Schmitz beschlossen habe. Nach Informationen der „Stuttgarter Zeitung“ soll die Abfindung 900 000 Euro betragen.

Noch vor drei Wochen hatten alle Beteiligten eine möglichen Trennung abgestritten. Man wolle konstruktiv zusammenarbeiten, sei hoch motiviert, die nächsten Jahre positiv zu gestalten.

An diesem Freitag soll der Krankenhausauschuss der Auflösungsvereinbarung mit Schmitz in nichtöffentlicher Sitzung zustimmen. Der Manager hat sie mit Hilfe der auf Arbeitsrecht spezialisierten Kanzlei Nägele ausgehandelt. Der 54-Jährige hatte 2014 mit Krankenhausbürgermeister Werner Wölfle (Grüne) einen auf sieben Jahre laufenden Arbeitsvertrag vereinbart. Die Scheidung hätte daher bei dem Jahreseinkommen von Schmitz (399 000 Euro mit Boni) bis zu zwei Millionen Euro kosten können.

Schmitz werden hohe Außenstände durch riskante Geschäfte mit libyschen Patienten und die Verdoppelung des Defizits auf 24 Millionen Euro in 2014 angelastet, zudem störten sich manche Stadträte an seinem selbstbewussten Auftreten. Nach den Verlusten war die Frage der Führungsstruktur für die 2200 Betten zählenden Krankenhäuser gestellt worden. Eine Unternehmensberatung soll Antworten liefern. Der bisherige Alleingeschäftsführer Schmitz sagte noch am Donnerstagmittag: „Ich habe über die Jahre einen guten Job gemacht, das steht außer Frage.