Rund 100 Beamte sorgen täglich für die ­Sicherheit auf dem Wasen. Foto: dpa

Da kommt was auf die Stadt zu: Wasenauftakt, Jubiläum, Landwirtschaftliches Hauptfest, Demos und ein Bundesliga-Kick des VfB Stuttgart gegen Werder Bremen. Für die Sicherheitskräfte wird der kommende Samstag anstrengend. Sie sind vorbereitet.

Stuttgart - Dass auf dem Wasen mit steigendem Alkoholpegel mal die Fäuste fliegen, gehört für die Polizei in der Zeit des Volksfestes leider zum Alltag. Nicht ganz alltäglich ist hingegen das, worauf sich die Polizei am Samstag vorbereiten muss: Da wird es auf den Straßen hoch hergehen.

Neu auf dem Wasen ist der Chef. Die Wasenwache hat einen neuen Leiter. Jörg Schiebe heißt der Nachfolger von Thomas Engelhardt. Am Kräfteaufgebot der Polizei werde sich gegenüber dem Vorjahr wenig ändern, sagt der Polizeisprecher Stephan Widmann: „Wir werden täglich mit etwa 100 Beamtinnen und Beamten unterwegs sein, das war auch schon vergangenes Jahr so.“ Die 100 Polizisten sind nicht gleichzeitig unterwegs, sondern über den Tag verteilt. „Abends sind es natürlich mehr.“ Dazu kommen für den Bereich des Bahnhofs noch weitere Kräfte der Bundespolizei. Am Eingang werden wieder mit Maschinenpistolen bewaffnete Beamte stehen, aufgrund der „abstrakt hohen Terrorgefahr“ im Land. Zusätzlich zu den uniformierten Kräften gehen auch Beamte in Zivil auf Streife. Sie achten unter anderem auf Taschendiebe. Die Polizei überwacht den Wasen auch mit Videokameras von der Wasenwache aus. Das wurde 2016 eingeführt. Erst saßen die Beamten noch in den Räumen eines Sicherheitsdienstes, ein Jahr später dann schauten sie an Bildschirmen in der Wasenwache auf das Geschehen auf dem Festplatz.

Auch die Innenstadt wird voll

Dieser Samstag hat es in sich, das weiß die Polizei schon jetzt über den 29. September. Sie ahnt zwar nicht, wie viel Bier an jenem Tag fließen wird und ob alle Festbesucher friedlich sein werden. Dass sie aber alle Hände voll zu tun haben wird, um den Verkehr zu regeln, steht bereits fest. Der Wasen und das Landwirtschaftliche Hauptfest dehnen sich am Neckar so weit aus, dass eine ganze Reihe von Parkplätzen wegfallen werden. Das ist zwar während der ganzen Zeit so. Am Samstag kommen aber zu den Festbesuchern noch die Fußballfans dazu, die den VfB Stuttgart gegen Werder Bremen spielen sehen wollen. Damit noch nicht genug: Auch in der Innenstadt geht es an diesem Tag verkehrstechnisch hoch her. Einen Tag vor dem Jahrestag des Polizeieinsatzes am 30. September 2010 im Schlossgarten gegen Stuttgart-21-Gegner, dem Schwarzen Donnerstag, ist eine Großdemo angekündigt. Die Teilnehmer ziehen vor den Hauptbahnhof. Daher sei mit Verkehrsbehinderungen in der Innenstadt zu rechnen, so die Polizei. Die Innenstadt wird wegen des historischen Volksfests wohl auch etwas voller sein, so die Prognose.

Einbahnstraße am Cannstatter Bahnhof

Der Bahnhof Bad Cannstatt sowie die Fußwege dorthin werden vor allem an jenem 29. September stark frequentiert sein. Aber auch an den Wochenenden und am in der Wasenzeit liegenden Feiertag samt Vorabend, dem Tag der Deutschen Einheit, kann es voll werden. Dann stimmen sich die Landes- und die Bundespolizei ab und regeln auch den Fußgängerstrom, nicht nur den Autoverkehr. Seit ein paar Jahren hat es sich eingespielt, dass dann ein Einbahnverkehr für die Wasenbesucher, die vom und zum Bahnhof gehen, eingerichtet wird: Zum Bahnhof geht es durch die Unterführung von der Kegelenstraße her an der Rückseite des Bahnhofes. Wer ankommt, verlässt den Bahnhof an der Vorderseite und wird über die Daimlerstraße zum Festgelände geleitet, die etwa auf Höhe der Stadtbahnhaltestelle Cannstatter Wasen in die Mercedesstraße einmündet. Die SSB setzen während der Dauer des Volksfestes die Stadtbahnsonderlinie U 11 ein, die bis zu dieser Haltestelle fährt. Bis zum Neckarpark pendelt die U 11 nur, wenn in einer der Hallen eine Veranstaltung ist.

Parken wird schwierig

Die Polizei und die Veranstalter weisen darauf hin, dass wegen des Landwirtschaftlichen Hauptfestes der große Wasenparkplatz wegfällt, der direkt an den Festplatz anschließt. Jenseits der Talstraße und zwischen Daimler-/Mercedes- und Frachtstraße gibt es Stellplätze, aber begrenzt. Die Veranstalter betonen zudem, dass das Parken in Wohngebieten nicht gestattet ist – dort sind die Stellplätze Anwohnern vorbehalten. Die Festbesucher werden gebeten, unnötigen Parksuchverkehr zu vermeiden.