Als Folgeerkrankung von Windpocken kann die Gürtelrose schmerzhaft sein. Was Sie nicht machen sollten, erfahren Sie hier. Foto: Pixfly / Shutterstock.com

Die Gürtelrose ist eine Folgeerkrankung der Windpocken. Was man bei einer Gürtelrose nicht machen sollte, verraten wir Ihnen hier.

Bei der Gürtelrose (Herpes-Zoster) handelt es sich um eine Zweiterkrankung nach einer Windpocken-Infektion (Varizella-Zoster-Virus). Etwa jeder Zweite erkrankt in seinem Leben an der Gürtelrose (1), wobei ältere Menschen häufiger betroffen sind.

Sie entsteht durch Reaktivierung der im Körper ruhenden Windpockenerreger infolge eines geschwächten Immunsystems. Stress kann ebenfalls eine Reaktivierung auslösen. Dabei wandern bzw. verbreiten sich die Viren ausgehend von Nervenknoten (meist aus denen des Wirbelkanals) entlang der Nervenstränge bis hin zur Haut. Da die Nerven im Körper zum Großteil gürtelförmig angelegt sind (2), sind meist auch die äußeren Ausschläge auf der Haut in derselben Form von der Gürtelrose betroffen. Dabei wandert der Hautausschlag (wie eine Rose blühend) entlang der Nervenbahnen. Daher der Name.

Symptome und Ursachen der Gürtelrose

Grundsätzlich kann jede Körperregion betroffen sein. Am häufigsten tritt die Gürtelrose im Rumpfbereich zwischen Brust und Taille auf. Neben dem Rumpf können auch Arme, Beine oder Gesichtsregionen betroffen sein. Charakteristisch für die Gürtelrose ist, dass meist nur eine Körperhälfte betroffen ist. Durch den raschen Anstieg der Antikörper bleibt es meist bei einer Ausbreitung, die von einem oder wenigen Nervenknoten ausgeht.

Zu Beginn einer Gürtelrose fühlen sich Betroffene meist abgeschlagen. Fieber ist dann ebenfalls möglich. Anschließend treten stechende und brennende Schmerzen in den Bereichen der betroffenen Nervenbahnen auf. Die Haut rötet sich und es entstehen Knötchen, aus denen sich rasch juckende Bläschen entwickeln können.

Was darf man bei einer Gürtelrose nicht machen?

Da bei Gürtelrose ganze Nervenbahnen erkranken, können die betroffenen Bereiche des Hautausschlages sehr schmerzhaft sein. In der Regel klingen die Schmerzen mit dem Abheilen des Ausschlages nach 2 bis 4 Wochen wieder ab. Was man allerdings bei einer Gürtelrose nicht machen sollte, ist:

  • Nicht zum Arzt gehen: Da bei Gürtelrose vor allem Nervenbahnen erkranken, können bei Komplikationen die Nervenschmerzen auch nach Abheilung des Ausschlages bestehen bleiben. Ab etwa 3 Monaten spricht man von einer Post-Zoster-Neuralgie, von der vor allem ältere Menschen und Menschen mit Immunschwäche betroffen sind. Die Schmerzen bleiben zwar selten lebenslang, können für Betroffene allerdings stark belastend sein. Um bleibende Nervenschmerzen zu vermeiden, ist eine frühzeitige ärztliche Behandlung wichtig. Je nach Schweregrad stehen dann verschiedene Medikamente zur Eindämmung der Viren zur Verfügung.
  • Kratzen: Durch Kratzen kann es an den betroffenen Stellen zu einer bakteriellen Entzündung kommen, wodurch Narben entstehen können. Außerdem ist die Bläschenflüssigkeit sehr ansteckend.
  • Kontakte: Eine Gürtelrosen-Erkrankung ist zwar bei Weitem nicht so ansteckend wie die Erstinfektion mit Windpocken, dennoch kann sich das Virus durch Schmierinfektion übertragen und unter Umständen eine Windpocken-Infektion bei anderen auslösen. Vor allem Kontakte zu Schwangeren (3) und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sollten dringend gänzlich vermieden werden, bis der Ausschlag abgeheilt ist.
  • Hygiene vernachlässigen: Reinigen Sie die betroffenen Stellen täglich und waschen Sie sich nach dem Kontakt mit der Gürtelrose stets gründlich die Hände. Halten Sie den Ausschlag jederzeit bedeckt und vermeiden Sie, dass andere Personen Ihre Handtücher benutzen.
  • Nicht belasten: Bei einer Gürtelrosen-Erkrankung sollten sich Betroffene schonen. Jede Anstrengung kann die Genesung herauszögern und das Risiko für Komplikationen steigern. Vermeiden Sie vor allem Sport und andere körperlichen Belastungen. Bleiben Sie zu Hause und verzichten Sie auf Alkohol.
  • Nicht ohne Sonnenschutz: Auch die Sonne kann eine starke Belastung für das Immunsystem sein. Achten Sie daher auf Sonnenschutz, wenn Sie die Wohnung verlassen.

Ist Gürtelrose meldepflichtig?

Im Gegensatz zu Windpocken (Varizellen), die bundesweit meldepflichtig sind, muss eine Gürtelrosen-Erkrankung (Herpes-Zoster) nur in Brandenburg und Sachsen gemeldet werden (4).

Unterschied Windpocken und klassische Pocken

Auch wenn es der Name vermuten lässt, sind Windpocken nicht mit anderen Pockenarten verwandt (5). Während die bekannten Affenpocken, echte Pocken und Kuhpocken zur Gattung der Orthopocken-Viren gehören, zählen Windpocken hingegen zu den Herpesviren.