Harry und Meghan kennen jede Menge berühmte Leute. Auf dem Foto sieht man sie im Juli 2019 bei der Premiere zum Film „Der König der Löwen“. Harry unterhält sich mit dem Disney-Manager Robert Iger während Meghan die Sängerin Beyoncé umarmt. Foto: AFP/NIKLAS HALLE'N

Vom Palast aufs Promi-Parkett – Harry und Meghan wechseln die Seiten. Was sie sich von berühmten Liebespaaren abschauen können und wie Meghans Netzwerk die Zukunft der Ex-Royals beeinflusst.

London - Einen Synchronsprechervertrag mit Disney und eine Doku über psychische Gesundheit mit der US-Moderatorin Oprah Winfrey haben Harry und Meghan – unlängst noch bekannt als das Herzogspaar von Sussex – angeblich bereits eingetütet. Das Paar hat offenbar parallel zu den Rückzugsplänen Nägel mit Köpfen gemacht. Allzu schwierig wird das nicht gewesen sein, schließlich pflegt Meghan als ehemalige Seriendarstellerin („Suits“) gute Kontakte ins Showbusiness. Auch Harry haben die Popkultur und das Celebrity-Leben schon immer angezogen. 2012 soll er seiner Großmutter, Königin Elizabeth II, zu dem medienwirksamen Werbetrailer für die Eröffnung der Olympischen Spiele mit dem Schauspieler Daniel Craig, alias James Bond, geraten haben.

Wahrscheinlich reiht sich das Paar schon bald in die Riege der Power-Promipaare ein: die Obamas, die Beckhams, die Clooneys, die Schweinsteigers, die Kardashian-Wests – allesamt Paare, die sich selbst zur Marke gemacht haben und teilweise mit gemeinsamen Projekten Geld verdienen. Vor ihrer Trennung gehörten auch Angelina Jolie und Brad Pitt dazu, aber das ist Vergangenheit. Allen Paaren gemein ist, dass sie die Selbstinszenierung perfekt beherrschen und sie ihre Liebe in der Öffentlichkeit zelebrieren. Jeder soll sehen: da passt kein Blatt dazwischen. Sie sind die Lieblinge der Klatschpresse, gefragte Werbegesichter und gern gesehene Gäste bei Wohltätigkeitsveranstaltungen, Modewochen, in TV-Shows, auf Preisverleihungen, Galas und bei Sportereignissen. Zufall oder nicht: Harry und Meghan sind unter anderem mit den Obamas und den Beckhams befreundet.

Meghans Kontakte werden über den Erfolg entscheiden

Erste Schritte in Richtung einer eigenständigen beruflichen Zukunft hatten Harry und Meghan bereits im Dezember eingeleitet. Da hatte sich das Paar den Namen ihrer gemeinnützigen Stiftung, Sussex Royal, als Marke eintragen lassen. Damit könnten sie zum Beispiel eine eigene Modelinie oder Publikation gründen. Ob dies im Zuge der vollständigen Entbindung von den royalen Aufgaben so noch möglich ist, bleibt abzuwarten.

Es sind vor allem Meghans Erfahrung, ihre Lebenseinstellung und ihr Netzwerk, die über den Erfolg des Paars entscheiden werden. Ihr Instagramkonto „Sussexroyal“ hat bereits 10,9 Millionen Abonnenten.

Der „Economist“ zitiert eine Quelle, die Meghans „Suchvolumen“ im Netz drei Mal so hoch wie das der Popsängerin Beyoncé beziffert. Angeblich würde die Zahl an Instagram-Followern dem Paar 34 000 Dollar für einen gesponsorten Post garantieren. Die Chancen, ein Power-Promipaar zu werden, stehen also nicht schlecht – Harry und Meghan sind auch in puncto Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit nicht gerade zurück haltend. Darüber hinaus soll es die gleiche Agentur „Article“ sein, die bis vor drei Jahren Meghans Lifestyle-Blog „The Tig“ betreut hat, die nun die neue Webseite für das Paar entwarf, die am Tag ihrer Rückzugsankündigung online ging.

Harry hat sich als Radiomoderator ausprobiert

Meghan hat bereits im vergangenen September durchblicken lassen, dass sie die Dinge gerne selbst in die Hand nimmt und sich von der royalen Hofberichterstattung abgrenzen will: damals hat sie eine Ausgabe der britischen Zeitschrift „Vogue“ mit entworfen, die jenseits der Mode einflussreiche Frauen porträtierte. Auch Harry hatte bereits sein Debüt als Radiomoderator – wenigstens für einen Tag: beim Morgenmagazin der BBC war er 2017 zu Gast und nutzte die Gelegenheit am Mikrofon um auf gesellschaftliche Probleme wie Jugendkriminalität und den Klimawandel aufmerksam zu machen. Für die Sendung interviewte Prinz Harry auch den ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama.

Harry und Meghan wollen künftig ihre eigene Lebensgeschichte schreiben – ein Anfang ist gemacht.