Erfahren Sie die 6 Gründe, warum Katzen kratzen und wie Sie das Kratzen Ihrer Hauskatze abgewöhnen. Foto: Magdanatka / Shutterstock.com

Erfahren Sie, warum Katzen an Möbel, Wänden und anderen Dingen in der Wohnung kratzen und wie Sie es dem Tier abgewöhnen.

Inhalt:

Katzen sind eigenwillige Tiere, deren Verhalten auf Anhieb nicht immer leicht zu durchschauen ist. So kann es vorkommen, dass ein und dasselbe Verhalten unterschiedliche Gründe hat. Ein Verständnis für das Verhalten von Hauskatzen ist allerdings eine wichtige Voraussetzung für ein zufriedenes Zusammenleben von Mensch und Tier.

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Warum kratzen Katzen an Gegenständen - Die 6 Gründe

Wenn Ihre Hauskatze Möbel, Türen oder Teppiche in ihrer Wohnung zerkratzt, handelt es sich nicht um Böswilligkeit, sondern um ganz normale Instinkte, die unterschiedliche Ursachen haben können. Achten Sie auf die Körpersprache und das Verhalten Ihrer Katze, um den Grund des Kratzens herauszufinden. So können Sie anschließend auf die genauen Bedürfnisse Ihrer Katze eingehen und ihr das Kratzen besser abgewöhnen. Das sind die 6 Gründe, warum Katzen kratzen:

#01 - Krallenpflege: Das Tier muss sich die Krallen wetzen

Katzenkrallen wachsen ständig nach und müssen deswegen vom Tier gekürzt werden. In der freien Natur benutzen die Tiere in der Regel Baumrinde, da diese durch ihre raue Beschaffenheit einen idealen Widerstand für die Krallen der Katze bietet.

#02 - Das Revier markieren

In den Pfoten der Katze befinden sich außerdem Duftdrüsen, die Pheromone absondern. Zur Reviermarkierung kratzen die Tiere aus diesem Grund auch an Gegenständen. Die Katze möchte damit sagen, dass sie hier wohnt und sich eventuelle Rivalen fernzuhalten haben.

#03 - Die Katze möchte spielen

Katzen haben einen ausgeprägten Spieltrieb, der für die Tiere in vielen Bereichen wichtig ist. Sie schulen beim Spiel ihren Jagdtrieb und ihr Sozialverhalten. Gerade junge Tiere können beim Spielen schnell über das Ziel hinausschießen, indem sie auch vermehrt kratzen und beißen. Wichtig ist dann, das Spiel mit der Katze anzupassen und nicht zu beenden, da es ein wichtiger Teil für die mentale Gesundheit der Katze ist.

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#04 - Die Katze wehrt sich

Die Katze nutzt Ihre Krallen auch zur Abwehr. Meist tut Sie es dann, wenn Sie Abstand möchte. Das kann im Rahmen von Revierkämpfen mit anderen Katzen sein, aber auch den Katzenhalter selbst treffen. Die genauen Gründe sind vielfältig. Es kann Unsicherheit sein, wenn zum Beispiel das Verhältnis zwischen Katze und Mensch oder auch das Revier selbst nicht eindeutig geklärt ist. Auch bei Krankheiten bevorzugen Katzen nicht selten Distanz zum Menschen oder anderen Tieren. Allerdings kann es auch schlicht an der Persönlichkeit ihrer Katze liegen. Erzwingen Sie keine Nähe und geben Sie ihrer Katze den Raum, den sie braucht. Weisen Sie sie aber auch nicht ab, wenn Ihre Katze doch mal Nähe sucht. Gibt es keinen Anlass für Aggressionen, sollten Sie von einem Tierarzt organische Ursachen abklären lassen.

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#05 - Die Katze tretelt

Beim Schmusen mit der Samtpfote kann es auch vorkommen, dass das Tier tretelt und dabei die Krallen ausfährt. In der Regel kommen beim Treteln die Krallen weniger zum Einsatz, aber vorkommen kann es dennoch. Das Treteln ist ein Instinkt der Katze, welcher die Jungkatzen beim Milchtrinken am Bauch der Mutter einsetzen. Der sogenannte Milchtritt soll dabei den Milchfluss anregen. Tretelt Ihre Katze beim Schmusen, ist das also ein Zeichen, dass das Tier Ihre Nähe genießt.

#06 - Langeweile - Stressabbau - Bewegung

Gerade Hauskatzen brauchen Beschäftigung. Während freilaufende Katzen täglich auf große Entdeckungstour gehen und viele verschiedene Eindrücke von der Welt bekommen, kann es in den vier Wänden schon mal langweilig werden. Wenn die Samtpfoten dann keine oder wenig Spiel-Alternativen zur Beschäftigung haben, müssen auch mal die Möbel herhalten. Das Kratzen kann auch von einem Mangel an Aufmerksamkeit kommen. Wenn Katzen an einer Stelle kratzen, die tabu ist, weiß das Tier, dass es für diese Handlung eine Reaktion bekommt. Auch Stress kann ein Grund für vermehrtes Kratzen sein, was allgemein oft ein verstärktes Revierverhalten (eben auch durch Kratzen) als Folge hat. Wenn sich Katzen unwohl fühlen, hilft ihnen das Strecken und die Bewegung der Muskulatur beim Kratzen auch dabei Spannungen zu lösen.

So können Sie Ihrer Katze das Kratzen abgewöhnen


Nun stellt sich natürlich für Katzenbesitzer als Nächstes die Frage, wie man dem Vierbeiner das Kratzen abgewöhnen kann. Einer Katze das Kratzen allgemein abzugewöhnen ist nicht möglich, da es sich um einen Instinkt handelt, der für das Tier wichtig ist. Allerdings können Mensch und Katze beim Thema Kratzen sehr gut zusammenarbeiten.

#01 - Wo kratzt die Katze?

Katzen kratzen an strategischen Orten. Um die Krallen zu pflegen und die Muskulatur zu bewegen, bevorzugen die Tiere raue Oberflächen. Das kann der Teppich oder auch das Stoffsofa sein. Wenn es um das Markieren des Revieres geht, kratzen die Vierbeiner meist an Orten, an denen sie sich oft aufhalten, wie zum Beispiel bei ihren Schlafplätzen oder am Katzenklo. An Fenstern kratzen die Tiere zum Beispiel, wenn auf der anderen Seite etwas Aufregendes zu sehen oder zu hören ist, das kann ein Rivale oder auch nur ein Geräusch sein.

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#02 - Kratzmöglichkeiten bieten

Bieten Sie der Katze Kratzmöglichkeiten. Da die Tiere das Kratzen auch zur Reviermarkierung nutzen, sollten Sie in allen Zimmern, in denen sich die Katze aufhält, Kratzmöglichkeiten anbieten. Das muss nicht heißen, dass in jedem Zimmer ein großer, teurer Kratzbaum stehen muss. Kratzbretter sind günstig im Handel erhältlich und lassen sich individuell in der Wohnung verteilt anbringen. Ob an Möbeln, Wänden, auf dem Boden oder an Ecken, viele beliebte Kratzstellen Ihrer Katze lassen sich mit den flexiblen Kratzecken abdecken.

Tipp: Baldrian oder Katzenminze helfen, die neue Kratzmöglichkeit für die Katze interessanter zu machen. Sie können die Katze auch mit einem Tuch streicheln und anschließend die neuen Kratzstellen damit einreiben. So wirkt die neue Kratzmöglichkeit gleich viel vertrauter.

#03 - Für Ausgeglichenheit sorgen

Vor allem Wohnungskatzen reagieren bei wenig Anregung mit verstärktem Kratzen. Geben Sie der Katze Möglichkeiten, sich auszutoben und sorgen Sie für Ausgleich. Das können feste Spielzeiten sein, aber auch frei zugängliches Spielzeug, dass die Katze alleine nutzen kann, wenn ihr danach ist.

#04 - Für ein gutes Verhältnis sorgen

Ein gutes Verhältnis von Katze und Halter ist ebenfalls wichtig für die Zufriedenheit des Vierbeiners. Regelmäßige Spielzeiten helfen der Katze nicht nur zum Ausgleich, sondern stärken auch die Bindung von Mensch und Tier. Auf spielerische Weise lernen beide, wie der andere reagiert und welche Rolle jeder im Zusammenleben hat. Schmusen und Katzenmassagen fördern ebenfalls ein entspanntes Verhältnis. Erzwingen sollten Sie dies allerdings nicht. Warten Sie bei zurückhaltenden Tieren lieber darauf, bis diese aktiv auf Sie zukommen.

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