Gareth Bale (im Hintergrund) feiert den zweifachen Torschützen Aaron Ramsey. Foto: AFP/PAUL ELLIS

Nach dem 2:0-Sieg gegen Ungarn feiern die Waliser das EM-Ticket. Beim Jubel nach dem Spiel verhöhnt Superstar Gareth Bale seinen Arbeitgeber Real Madrid mit einer provokanten Aktion.

Cardiff - Gareth Bale und die Anhänger von Real Madrid kommen wohl nicht mehr auf einen grünen Zweig. Nach dem 2:0 (1:0) gegen Ungarn feierte der Superstar nicht nur die erfolgreiche EM-Qualifikation mit Wales. Sechs Worte genügten ihm, um klar zu vermitteln, dass eine Zukunft für ihn bei Real Madrid kaum mehr vorstellbar ist.

„Wales. Golf. Madrid. In dieser Reihenfolge“, stand auf einer walisischen Fahne, die Bale zum eigenen Vergnügen und der Belustigung seiner Mitspieler über den Rasen trug. Es war nicht der erste Vorfall, mit dem sich Bale bei Real ins Abseits manövrierte. Sein schallendes Lachen während der Fahnenschau verstärkte die Botschaft.

Es bereite ihm mehr Freude, für sein Land als für Madrid zu spielen, hatte der 30-Jährige zuletzt gesagt. Bei den Anhängern des spanischen Rekordmeisters verspielt der Angreifer Stück für Stück seine ohnehin rar gesäten Sympathien. Zugleich wehrte sich Bale gegen Vorwürfe aus Spanien, wonach er den Fußball vernachlässige und zu viel Zeit auf dem Golfplatz verbringe. „Bale wird nie eine Legende von Madrid sein“, „Bales x-ter Ungehorsam“, kommentierte die spanische Sportzeitung „Marca“ den Jubel gegen Ungarn.

Wechsel in der Winterpause?

2013 wechselte der Waliser für die geschätzte Summe von 100 Millionen Euro von Tottenham Hotspur in die spanische Hauptstadt. Trotz drei gewonnener Champions-League-Titel - im Finale gegen Liverpool im vergangenen Jahr traf Bale zweifach – wurde er bei den Madrilenen nie so richtig glücklich. Wie spanische Medien berichten, liebäugelt der chinesische Verein Shanghai Shenhua angeblich mit einem Transfer. Obwohl Real-Trainer Zinedine Zidane auf den Ausnahmeathleten setzt, soll der Offensivspieler auf einen Wechsel in der Winterpause drängen.

Bale ist eine Stütze in der Nationalmannschaft

In der Nationalmannschaft gehört Bale weiter zu den Stützen, ebenso wie Aaron Ramsey (15./47.), der mit zwei Toren gegen den direkten Konkurrenten den Weg zum Sieg ebnete. Ins Schwärmen geriet Nationaltrainer Ryan Giggs. „Es könnte kaum besser sein. Das ist einer der schönsten Tage meines Lebens“, sagte der 45-Jährige, der das Land in seiner Erfolgskarriere nie bei einer EM oder WM vertreten konnte.

Die Chance, dies zu tun, verspielte zunächst Ungarn. Der Co-Gastgeber hat aber noch die Chance, sich über die Play-offs für die Endrunde zu qualifizieren. Vom Scheitern der Ungarn profitierte auch die deutsche Nationalmannschaft, die bei der EM-Endrunde in ihren drei Spielen der Gruppe F nun ausnahmslos in München Heimrecht hat.