Die Weihnachtszeit ist der Saisonhöhepunkt vieler Schokoladenhersteller. Ritter Sport steckt in diesem Segment noch in den Kinderschuhen. Foto: Ritter Sport

Unternehmenssprecher Thomas Seeger erklärt, warum es keinen quadratischen Nikolaus gibt.

Waldenbuch - Es gibt sie in den verschiedensten Varianten sämtlicher Schokoladenhersteller. Aber einer fehlt: ein Weihnachtsmann von Ritter-Sport. Die Schokoladenfirma aus Waldenbuch geht bei ihren Adventsprodukten bewusst einen eigenen Weg.

Herr Seeger, warum gibt es keine Ritter-Sport-Weihnachtsmänner?

Die gibt es doch. Da bei uns alles quadratisch ist, gibt es zwar keine normalen Weihnachtsmänner im Sinne einer Hohlfigur, aber wir haben Verpackungen weihnachtlich gestaltet. Da gibt es neben Weihnachtsmännern auch Tannenbäume, eine quadratische Christbaumkugel oder ein kleines Rentier. Innen drin sind dann die typischen quadratischen Täfelchen oder Würfel. Optisch sind wir dabei peppig und modern, wie es unserer Designsprache entspricht.

Verbauen Sie sich damit nicht ein großes Geschäftssegment?

In unseren Augen macht es keinen Sinn, wenn wir den 35. Weihnachtsmann herstellen. Da wären wir austauschbar. Wir versuchen, unsere eigenen Wege zu gehen. Das ist auch unser Grundsatz: Wir sind generell anders, das sieht man an der quadratischen Form, aber auch an den prallen Zutaten.

Weihnachten und Schokolade gehören ja irgendwie zusammen.

Die Weihnachtszeit ist natürlich der Saisonhöhepunkt schlechthin. Lange Zeit haben wir gar nicht partizipiert. Vor vielen Jahren kamen wir dann mit den Wintersorten mit weihnachtlichen Zutaten und Gewürzen wie Zimt und Kardamom. Seit zwei, drei Jahren vertiefen wir es um das saisonale Weihnachtssortiment. Das wird gut angenommen und ist für uns ein Wachstumsfeld. Wir wollen uns auf jeden Fall in diesem Segment etablieren.

Haben andere Länder andere Geschmäcker?

Sensorisch gibt es da durchaus andere Vorlieben. In Russland ist zum Beispiel dunkle Schokolade sehr angesagt. Auch innerhalb Deutschlands gibt es Unterschiede: Im Norden wird Pfefferminze stark nachgefragt, im Süden weniger. Im Weihnachtsgeschäft gibt es da aber keine konkreten Unterschiede.

Was passiert mit der Adventsschokolade, wenn Weihnachten vorbei ist?

Auch wenn es bei uns primär Umverpackungen sind, wird die Schoko dann nicht wieder ausgepackt. Das wäre unwirtschaftlich. Aber da wir auf diesem Feld noch in den Kinderschuhen sind, haben wir keine großen Restbestände. Das, was übrig bleibt, können wir in unserem Schoko-Shop reduziert verkaufen. Da wir bei den meisten Produkten nicht so spitz auf Weihnachten zugeschnitten sind, schmecken sie auch noch im Januar.