Feuerwerk der Klasse II (darunter fallen Raketen und Böller) dürfen in Deutschland nur am 31. Dezember und 1. Januar abgefeuert werden. Foto: dpa

„Das klingt wie eine Bombenexplosion“, so eine Waldenbucherin auf Facebook. Sie meint die lauten Geräusche, die seit zwei Wochen die Bürger in Waldenbuch umtreiben und nachts aus dem Bett holen.

Waldenbuch - Von einer ungestörten Nachtruhe können einige Bürger in Waldenbuch derzeit nur träumen. Seit zwei Wochen detonieren immer wieder Böller, die von unbekannten Personen gezündet werden, und reißen die Anwohner aus dem Schlaf. „Das ist wirklich schlimm und extrem laut“, berichtete die SPD-Stadträtin Elaine Rauhöft am Dienstagabend im Verwaltungsausschuss des Gemeinderats. Erst kürzlich sei sie um 2 Uhr von einem explosionsartigen Knall geweckt worden. Ihr Fraktionskollege Ferdinando Puccinelli bestätigte: „Gestern Abend waren die Böller um 22.30 Uhr zu hören.“

Wer für die nächtliche Ruhestörung verantwortlich ist, konnte bisher noch nicht geklärt werden. Bei der Lektüre der Kommentare auf der Waldenbucher Facebook-Seite lässt sich jedoch nachvollziehen, dass es sich um eine Gruppe von Personen handeln könnte, die von der Altstadt aus Richtung Alter Friedhof und Panoramaweg unterwegs ist. Aber auch von Anwohnern im Umfeld des Ritter-Sport-Stadions wurden die lauten Knallgeräusche schon vernommen. „Das klingt wie eine Bombenexplosion“, schreibt eine Waldenbucherin. Und auch Elaine Rauhöft stellte klar: „Das ist so laut, da bekommt man einen Herzstillstand.“

Der Vollzugsdienst wird künftig überwachen

Bei der Stadtverwaltung und der Waldenbucher Polizei war von den Vorgängen bisher nichts bekannt. „Ich höre das zum ersten Mal“, sagte Hauptamtsleiter Ralph Hintersehr und auch vom Polizeiposten am Neuen Weg gibt es die Auskunft: „Bei uns sind noch keine Beschwerden eingegangen.“ Auf den Hinweis von Elaine Rauhöft will man nun reagieren. „Wir haben einen gemeindlichen Vollzugsdienst, der mit der Überwachung beauftragt wird“, sagte Hintersehr auf Anfrage.

Auch mit dem Polizeiposten wolle man sich in Verbindung setzen. „Dass sich einzelne einen Spaß auf Kosten der Allgemeinheit machen, können wir nicht gut heißen“, bekräftigte er. Außerdem sei die Waldenbucher Altstadt im Hinblick auf den Brandschutz ein äußerst sensibler Bereich. „Im historischen Stadtkern gibt es deshalb ein Abbrennverbot für Feuerwerkskörper“, sagte der Hauptamtsleiter. Im Hinblick auf die öffentliche Sicherheit sei deshalb nun schnelles Handeln gefragt.