Der schwere Waldbrand am Autobahndreieck Potsdam bei Fichtenwalde ist zwar unter Kontrolle - doch die Situation bleibt weiterhin angespannt. Foto: dpa-Zentralbild

Der Waldbrand bei Potsdam ist zwar erst einmal unter Kontrolle, der Kampf gegen die Flammen geht aber unvermindert weiter. Alte Kampfmittel im Boden erschweren den Einsatz der Feuerwehr. Der Waldbrand bei Jüterbog bereitet zudem weiter Sorgen.

Potsdam/Fichtenwalde - Der schwere Waldbrand am Autobahndreieck Potsdam bei Fichtenwalde ist zwar unter Kontrolle - doch die Situation bleibt brenzlig. Nach Angaben von Brandenburgs Waldbrandschutzbeauftragten Raimund Engel muss auf die weitere Entwicklung aufgepasst werden. „Der Wind wird in den Morgenstunden wieder zunehmen und dann muss man sehen, wie man die Löschangriffe koordiniert“, sagte Engel am Freitag im RBB-Inforadio.

Wegen des Walbrandes müssen Autofahrer mit langen Staus rechnen. Auf den Autobahnen 9 und 10 gab es wegen des Feuers Sperrungen, auf den alternativen Strecken könnte es richtig voll werden. Der Bahnverkehr war wegen des Brandes nicht beeinträchtigt, sagte ein Sprecher des Unternehmens.

Alte Kampfmittel am Boden erschweren den Einsatz

Die Feuerwehr hatte die ganze Nacht gegen die Flammen angekämpft. Schwierig sei vor allem, dass die Einsatzkräfte nicht in das betroffene Gebiet hinein könnten, weil dort alte Kampfmittel im Boden lägen, sagte Engel. „Es gab auch die ersten Informationen, dass es hier und da zu Detonationen gekommen ist.“ Deswegen sei Vorsicht geboten. Die Sicherheit der Helfer gehe vor.

Die Feuerwehrleute sorgten nun vor allem dafür, dass sich der Brand nicht weiter ausbreite. Dafür wurde unter anderem mit einem sogenannten Schaumteppich eine Barriere entlang des Europa-Radweges hergestellt. Unterstützung gab es am Donnerstagabend durch Hubschrauber der Bundespolizei und der Bundeswehr. Eine zunächst angedachte Evakuierung der Ortschaft Fichtenwalde war am Donnerstagabend abgesagt worden. „Die Gefahr ist erst einmal gebannt“, sagte der Vize-Landrat von Potsdam-Mittelmark, Christian Stein (CDU).

Im Kampf gegen die Flammen ist laut Engel möglicherweise noch mehr Hilfe von außen nötig, etwa aus Berlin. Im Moment reichten die Kräfte in Brandenburg noch aus, sagte Engel. „Wenn wir viele Brände haben, wird es eng“, ergänzte er jedoch.

Weiteres Feuer beschäftigt Brandenburger Feuerwehr

Neben dem Großbrand in der Ortschaft Fichtenwalde beschäftigt die Brandenburger Feuerwehr auch ein großflächiges Feuer auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Jüterbog (Landkreis Teltow-Fläming). Bis zum Donnerstagabend waren rund 160 Hektar Fläche verbrannt. Die Einsatzkräfte rechneten damit, dass die Flammen auch in den nächsten Tagen noch wüten werden. Weil die Brandfläche mit Munitionsresten kontaminiert ist, können Feuerwehrleute sie nicht betreten. Auch die Feuerwehr im Sauerland kämpft seit Donnerstagnachmittag gegen einen Waldbrand zwischen Altena und Iserlohn.