Ian Schölzelist mit großer Mehrheit zum Ersten Beigeordneten der Stadt Waiblingen gewählt worden. Foto: Gottfried Stoppel

Der Weissacher Bürgermeister Ian Schölzel gibt sein Amt in der 7500-Einwohner-Gemeinde auf und ist ab März der Erste Beigeordnete Waiblingens. Was zieht ihn dort hin?

Waiblingen - Mit 26 von 29 möglichen Stimmen ist Ian Schölzel, seit dem Jahr 2007 der Bürgermeister der Gemeinde Weissach im Tal, am Montagabend im Waiblinger Gemeinderat zum künftigen Ersten Bürgermeister der Stadt Waiblingen gewählt worden. Für das Amt hatten sich zwölf Kandidatinnen und Kandidaten beworben, zu einer Vorstellung im Gemeinderat war aber lediglich Schölzel eingeladen worden. Dieser musste für eine erfolgreiche Wahl mindestens 15 Stimmen erhalten.

Diplomarbeit über Waiblinger Stadtmarketing

Der 45-jährige Schölzel, der bei seinem Amtsantritt in der 7500-Einwohner-Gemeinde Weissach der jüngste Bürgermeister im Landkreis gewesen war, betonte in seiner Rede den persönlichen Bezug zur Stadt Waiblingen: „Waiblingen ist die Geburtsstadt meines Vaters, der aus Bittenfeld stammte, und ein wichtiger Teil meiner Familie kommt von hier.“ Während seines Jurastudiums sei er als Werkstudent bei der Firma Stihl tätig gewesen. Und seine Diplomarbeit zum Abschluss des weiteren Studiums an der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg hat der Diplom-Verwaltungswirt über das Stadtmarketing der Stadt Waiblingen verfasst.

Schölzel sucht „eine neue Herausforderung“

Etliche Anknüpfungspunkte gibt es also an die Stadt, welche Ian Schölzel, der auch Kreisrat der Freien Wähler ist, in seiner Bewerbungsrede als „eine wunderschöne Stadt mit ganz viel Potenzial und großer Strahlkraft“ bezeichnete. Nach mehr als 14 Jahren in Weissach im Tal, einer Gemeinde, in der er und seine Familie „tief verwurzelt“ seien, wolle er nun beruflich etwas Neues anpacken. Die neue Herausforderung suche er im kommunalen Bereich, „weil ich für die kommunale Sache brenne“.

Ihm sei sehr bewusst, dass mit dem Ausscheiden von Oberbürgermeister Andreas Hesky und der Ersten Bürgermeisterin Christiane Dürrein großer Umbruch an der Rathausspitze bevorstehe. „Den will ich gut mitgestalten und dem neuen Stadtoberhaupt den Rücken freihalten“, sagte Schölzel, dessen Amtszeit offiziell am 17. März beginnt. Auf die Frage aus dem Gremium, ob er, der derzeit in Weissach „die erste Geige“ spiele, sich „unterordnen“ könne, antwortete Schölzel: „Ich sehe mich als großen Teamplayer.“

Ist Umzug nach Waiblingen vorgesehen?

Eine Herzensangelegenheit sei ihm, das bürgerschaftliche Engagement zu fördern und „ein offenes Ohr für alle zu haben, die eine gute Idee voranbringen wollen und dabei die Unterstützung der Kommune brauchen“. Kann sich der künftige Erste Bürgermeister vorstellen, nach Waiblingen zu ziehen? Er und seine Familie seien zwar verwurzelt in Weissach, aber „nicht an Beton gebunden“, sagte der Vater von drei Kindern. Allerdings müsse erst ein neues Heim für die Familie gefunden werden, zu der auch die pflegebedürftige Schwiegermutter gehöre: „Wir halten die Augen auf.“