Ein halbautomatisches Gewehr mit sogenanntem Bump Stock – für noch mehr Schüsse Foto: AP

Waffennarren in den USA, die besonders schwere Kaliber schätzen, müssen jetzt stark sein. Die US-Regierung verbietet aufgerüstete halbautomatische Waffen mit Schnellfeuerkolben. Binnen 90 Tagen müssen sie abgegeben werden.

Washington - Die US-Regierung verbietet die Aufrüstung halbautomatischer Schusswaffen mit Schnellfeuerkolben. Besitzer müssen die sogenannten Bump Stocks innerhalb von 90 Tagen nach der Veröffentlichung des Gesetzes im Amtsblatt der Bundesregierung abgeben oder zerstören, wie das Justizministerium am Dienstag mitteilte.

Die Aufsätze würden untersagt, weil sie halbautomatische Waffen de facto in Maschinengewehre verwandeln. Die todbringende Technik war im vergangenen Jahr von einem Amokschützen in Las Vegas eingesetzt worden, der 58 Menschen tötete und 500 weitere Menschen verletzte. Schnellfeuerkolben erlaubten es einem Schützen, mit einem einzigen Fingerdruck eine massive Salve an Schüssen auszulösen, begründete das Justizministerium das Verbot. So entstehe eine Art Maschinengewehr.

Auch der Todesschütze in Las Vegas verwendete einen Schnellfeuerkolben

Vollautomatische Waffen sind für den Privatbesitz in den USA jedoch verboten. Beim Massaker von Las Vegas hatte der 64-jährige Stephen Paddock im Oktober 2017 aus einem Hotel auf Besucher eines Freiluft-Konzerts geschossen. Dabei verwendete er einen Schnellfeuerkolben und konnte so insgesamt mehr als 1100 Schüsse abfeuern. Anschließend erschoss er sich selbst.

Das Massaker hatte ebenso wie der Angriff vom Februar an einer High School in Parkland mit 17 Toten heftige Debatten über das US-Waffenrecht zur Folge. Präsident Donald Trump kündigte damals ein Verbot von Schnellfeuerkolben an. Restriktionen für den Besitz von halbautomatischen Sturmgewehren hingegen hält er nicht für nötig.