Schützenpanzer Puma bei einer Vorführung Foto: dpa/Holger Hollemann

Wer schützt Deutschland im Falle eines Angriffs? Die Bundeswehr weißt bei der Einsatzbereitschaft seiner Hauptwaffensysteme weiterhin Lücken auf. Das schon länger bekannte Problem wurde noch nicht behoben.

Berlin - Die Bundeswehr ist mit der Einsatzbereitschaft ihrer Hauptwaffensysteme im laufenden Jahr nicht wirklich vorangekommen. Diese habe im Jahr 2019 durchschnittlich bei etwa 70 Prozent gelegen, „auf einem mit den Jahren 2017 und 2018 vergleichbaren Niveau“, heißt es in einem am Donnerstag in Berlin veröffentlichten Bericht des Verteidigungsministeriums. Nötig seien deswegen „zusätzliche Anstrengungen“.

Systeme in der „Einführungs- und Wachstumsphase“ seien „überwiegend im deutlich nicht zufriedenstellenden Bereich von unter 40 Prozent“ einsatzbereit, heißt es in dem Bericht. Genannt werden der Schützenpanzer Puma, das Transportflugzeug A400M und der Transporthubschrauber NH90. Bei älteren Systemen wie dem Kampfflugzeug Tornado oder dem Transporthubschrauber CH-53 liege der Wert häufig unter 50 Prozent.

AKK will nun handeln

Ein Grund: Bei diesen müssten wegen technischer Defekte Ersatzteile entnommen werden. Über 70 Prozent Einsatzbereitschaft gebe es bei den Fregatten, dem Kampfpanzer Leopard 2, dem Radpanzer Boxer sowie beim Kampfflugzeug Eurofighter.

„Die materielle Einsatzbereitschaft der Bundeswehr ist in den Einsätzen hoch, aber insgesamt ist sie nicht zufriedenstellend. Ich nehme diese Eingangsbilanz für mich als Ansporn“, erklärte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) dazu am Donnerstag. Sie habe eine Klausurtagung der gesamten Leitung des Ministeriums und nachgeordneter Stellen für den Jahresbeginn 2020 angesetzt, bei der die Erhöhung der materiellen Einsatzbereitschaft einen zentralen Schwerpunkt bilden solle.