Lufttrocknen spart Strom. Foto: Wattlebird / shutterstock.com

In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie Ihre Wäsche richtig trocknen, wie Sie Schimmelbildung durch verdunstendes Wasser verhindern und ob das Wäschetrocknen in der Wohnung erlaubt ist.

Inhaltsverzeichnis:
 


Allgemeine Tipps, um die Wäsche zu trocknen
 

  • Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie empfiehlt bereits beim Waschen eine möglichst hohe Schleuderzahl zu wählen (sofern die Wäsche es zulässt). 1400 Umdrehungen pro Minute sollen gegenüber 1000 Umdrehungen demnach 40 Prozent Stromersparnis während des Trockengangs ergeben. Beim Luftrocknen gibt die geschleuderte Wäsche zudem weniger Feuchtigkeit an die Raumluft ab.
  • Des Weiteren empfiehlt das BWMi, den Trockner immer ganz voll zu machen, um Strom zu sparen. Achten Sie daher schon beim Einschalten der Waschmaschine darauf, ob genügend Teile vorhanden sind, die in den Trockner dürfen.
  • Schütteln Sie die Wäsche vor dem Aufhängen gut aus und ziehen Sie bei T-Shirts und Pullovern die Ärmel aus den Armlöchern, falls diese feststecken.
  • Hängen Sie die Wäsche zum Trocknen nicht zu eng verteilt auf den Ständer. Je mehr Luft zwischen den einzelnen Teilen zirkulieren kann, desto schneller trocknen sie.
  • Im Sommer können Sie die Wäsche ans offene Fenster stellen, sofern Sie keinen Balkon oder Garten haben.
  • Mit einem Hygrometer lässt sich die Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung messen. Optimalerweise sollte diese zwischen 40 und 60 % liegen. Achten Sie beim Trocknen der Wäsche darauf, dass der Wert nicht zu stark ansteigt.

Folgende Umstände begünstigen das Trocknen der Wäsche:
 

  • Hohe Temperaturen
  • Sonneneinstrahlung
  • Luftbewegung
  • Niedrige Luftfeuchtigkeit

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Wäsche in der Wohnung trocknen

Die Wäsche in der Wohnung zu trocknen sollte immer die zweite Wahl sein. Wer über einen Trockenraum, Speicher oder einen geeigneten Kellerraum verfügt, sollte die Wäsche in jedem Fall dort zum Trocknen aufhängen. Anhand des folgenden Schaubildes wird deutlich, wie viele Liter Wasser in einem 3-Personenhaushalt pro Tag durch Atmen, Kochen, Duschen und Wäschetrocknen freigesetzt werden.

Quelle: Hamburg.de

Allein 4,5 kg tropfnasse Wäsche kann bis zu dreieinhalb Liter Wasser an die Raumluft abgeben. Selbst in geschleudertem Zustand sind es noch bis zu eineinhalb Liter. Die Raumluft kann jedoch nur eine bestimmte Menge an Wasser aufnehmen. Je wärmer die Raumtemperatur, desto mehr Wasser kann sie aufnehmen. Bei 20 °C sind dies etwa 15 g pro Kubikmeter, bei 0 °C nur etwa 4 g. Wird die Feuchtigkeit nicht durch entsprechendes Lüften entfernt, kann sie sich in Form von Tauwasser an den Wänden absetzen und somit langfristig zu Schimmel führen.


Quelle: Lukas Böhl / Piktochart

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Wäsche in der Wohnung aufhängen: Richtiges Lüften

Sorgen Sie mehrmals pro Tag durch eine gründliche Stoß- oder Querlüftung für einen kompletten Luftaustausch in der Wohnung. Dieses Schaubild des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit bietet eine übersichtliche Hilfestellung.


Quelle: BMU

Neben dem Lüften spielt auch das Heizen eine wichtige Rolle. Denn, wie oben beschrieben, nimmt warme Raumluft mehr Feuchtigkeit auf als kalte. Drehen Sie die Heizkörper beim Lüften ab und danach wieder auf die gewünschte Stufe. Die Räume sollten mindestens eine Temperatur von 17 °C haben.


Quelle: BMU

Weiterführende Infos: Fenster auf gegen dicke Luft

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In welchem Raum der Wohnung sollte man die Wäsche trocknen?

Küche und Bad sind gern genutzte Alternativen zum fehlenden Trockenraum. Allerdings ist hier die Luftfeuchtigkeit durch Duschen und Kochen ohnehin schon erhöht. Das heißt, Sie erschweren sich die Aufgabe, die Räume trocken zu halten. Auch das Wohnzimmer und das Schlafzimmer sind nur bedingt geeignet, um die Wäsche in der Wohnung zu trocknen. Das Wohnzimmer ist die meiste Zeit belebt, das Schlafzimmer dagegen recht kühl, wodurch die Wäsche länger zum Trocknen braucht. Darüber hinaus kann die erhöhte Luftfeuchtigkeit bei Asthma oder einem geschwächten Immunsystem zu gesundheitlichen Beschwerden führen.

Am besten trocknen Sie die Wäsche in einem separaten Raum, der wenig genutzt wird und durch regelmäßiges Stoß- oder Querlüften von der überschüssigen Luftfeuchtigkeit befreit werden kann. Außerdem sollten Sie die Tür zu diesem Raum während des Trocknens geschlossen halten, damit die Feuchtigkeit nicht in die anderen Räume zieht.

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Wäsche draußen trocknen

An warmen, sonnigen Tagen ist das Trocknen im Freien die günstigste und energieeffizienteste Methode für die nasse Wäsche. Hängen Sie die Kleidungsstücke so auf, dass zwischen ihnen genug Platz zur Luftzirkulation bleibt. Bei Regenwetter fällt diese Option natürlich weg. Auch im Winter verlagern viele den Wäscheständer nach drinnen, aus Angst, die Wäsche würde nicht richtig trocknen.


Wäsche im Winter draußen trocknen

Jürgen Rath, Bauphysiker und Energieberater bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg empfiehlt jedoch, die Wäsche gerade im Winter nicht in der Wohnung zu trocknen. Wer die Möglichkeit hat, sollte sie ebenso wie im Sommer im Freien trocknen. Selbst bei Minusgraden wird die Wäsche draußen trocken. Allerdings sollte man hierbei einige Punkte beachten:
 

  • Je niedriger die Luftfeuchtigkeit, desto schneller der Trocknungsprozess. Im Umkehrschluss bedeutet feuchtes Wetter also eine längere Trockenzeit.
  • Bei Minusgraden gefriert das Wasser auf den Klamotten zwar, geht danach aber direkt in einen gasförmigen Zustand über (Sublimation) und wird von der Luft aufgenommen. Sie sollten die Wäsche daher erst reinholen, wenn sie nicht mehr gefroren ist. Sonst verdampft das Eis im Inneren der Wohnung und treibt die Luftfeuchtigkeit in die Höhe.


Quelle: Lukas Böhl / Piktochart

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Darf man die Wäsche in der Wohnung trocknen?

Laut Deutschem Mieterbund ist ein Verbot seitens des Vermieters unwirksam. Dies gilt selbst dann, wenn das Haus über einen Trockenraum oder Speicher verfügt. Solange sich das Trockenaufkommen in einem haushaltsüblichen Rahmen hält, fällt das Trocknen der Wäsche in der Wohnung unter den gewöhnlichen Wohngebrauch, ebenso wie das Aufstellen einer Waschmaschine oder eines Trockners. Dennoch empfiehlt der DMB, größere Mengen an Wäsche in vorhandenen Trockenräumen aufzuhängen. Denn der Mieter ist für eventuelle Feuchtigkeitsschäden in der Wohnung verantwortlich. Sorgen Sie also durch regelmäßiges und gründliches Lüften für ausreichend Frischluftzufuhr.

Weiterlesen: Wäsche richtig sortieren