Volkswagen steht wegen eines Werbespots in der Kritik. Foto: dpa/Sina Schuldt

Nach heftiger Kritik an einem auf Instagram geposteten Werbespot hat sich Volkswagen für das Video entschuldigt. Die kurze Sequenz löste im Netz große Empörung aus. Der Vorwurf: Rassismus.

Stuttgart - Ein rassistisch wirkender Werbespot von Volkswagen auf Instagram hat für Aufregung gesorgt. Am Dienstag veröffentlichte der Automobilhersteller auf seinem deutschen Account einen mehrere Sekunden langen Clip als Werbung für das neue Golf-Modell. Darin zu sehen: Eine überdimensionale weiße Hand, die einen dunkelhäutigen Mann erst durch das Bild schiebt und ihn dann in einen Hauseingang schnippt.

Über dem Hauseingang steht „Petit Colon“ geschrieben, was mit „kleiner Siedler“ ins Deutsche übersetzt wird. Außerdem war gegen Ende des Spots für einen Moment eine Buchstabenfolge zu sehen, deren Einblendung das Wort „Neger“ nahe legte. Volkswagen hat den Clip mittlerweile gelöscht.

Der Journalist Malcolm Ohanwe vom Bayrischen Rundfunk wies in einem Tweet auch daraufhin, dass die weiße Hand zu Beginn des Videos das sogenannte „OK-Handzeichen“ der neonazistischen „White Power“-Bewegung verwendet.

VW löscht den Clip und entschuldigt sich

„Ganz ohne Frage: Das Video ist falsch und geschmacklos“, erklärte das Unternehmen dazu am Mittwoch in Wolfsburg. Dass der Clip bei vielen Beobachtern zu Empörung und Wut führe, könne man verstehen. „Wir distanzieren uns davon und entschuldigen uns dafür. Wir werden aufklären, wie das passieren konnte - und Konsequenzen daraus ziehen.“

„Schon vor dem Hintergrund unserer eigenen Unternehmensgeschichte positioniert sich Volkswagen gegen jede Form von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung“, erklärten die Wolfsburger. Die Entschuldigung wurde auch auf Instagram verbreitet. „Wie ihr euch vorstellen könnt, sind wir überrascht und schockiert, dass unsere Instagram-Story derart missverstanden werden kann“, schrieb VW.

Auf Twitter kursiert der Clip immer noch.

Ein anderer Twitter-User schreibt: „Ich frage mich gerade, was ich schlimmer fände: Dass bei VW und den Agenturen niemand genug Bildung hat, um das vorher zu erkennen. Oder dass jemand bewusst mit rassistischer Symbolik hantiert.“