Video-Umfrage in Stuttgart - In fünf Filialen der Pizza- und Pasta-Kette Vapiano sollen abgelaufene Lebensmittel serviert worden sein. Die beiden Stuttgarter Filialen sind von den Vorwürfen offenbar nicht betroffen – verunsichert sind viele Kunden trotzdem.

Stuttgart - Im Vapiano-Restaurant in der Stuttgarter Bolzstraße herrscht reger Betrieb. Es ist früher Nachmittag, die Tische sind gut besetzt, und hinter den Theken dampfen Spaghetti und Fusilli in den Pfannen. Verunsicherung ist nicht zu spüren in der Filiale der Pizza- und Pasta-Kette – trotz der Vorwürfe gegen die Kette, die dieser Tage durch die Medien kursieren.

Die Restaurantkette Vapiano prüft Anschuldigungen, wonach in fünf Restaurants in Deutschland abgelaufene Lebensmittel serviert worden sein sollen. Zeitungsberichten zufolge haben ehemalige und aktuelle Mitarbeiter behauptet, dass in Vapiano-Restaurants in München, Berlin, Frankfurt, Hannover und Köln Gammelware verkauft worden sei.

Nach ihren Schilderungen sind Lebensmittel umetikettiert worden, um selbst gesetzte Mindesthaltbarkeitsdaten zu verlängern, berichtete die „Welt am Sonntag“.

Künftig lieber zum lokalen Italiener?

Die im Raum stehenden Vorwürfe träfen auf die beiden Stuttgarter Restaurants in der Bolz- und in der Schlossstraße nicht zu, bestätigt der dortige Gebietsleiter Julian Braun. Und erklärt: „Umetikettierung ist alleine deswegen nicht nötig, weil wir in beiden Restaurants mit fast 1700 Gästen täglich sehr stark frequentiert sind. Ein Großteil der Ware ist längst verkauft, bis sie auch nur in die Nähe des Mindesthaltbarkeitsdatums kommt.“

Von Verunsicherung sei bei den Kunden bislang nichts zu spüren, so Braun – die Anzahl der Gäste sei so hoch wie sonst auch. „Einige Gäste haben erzählt, sie hätten Kenntnis von der Berichterstattung, könnten diese aber nicht nachvollziehen beziehungsweise nicht auf die Stuttgarter Restaurants beziehen.“

Von solchen Vorfällen höre man ja immer wieder, sagt die Stuttgarterin Sofia Siwiropoulou (40) – daher mache sie sich da keine Gedanken. Bei anderen Restaurantbesuchern scheint das Thema doch zumindest für etwas Verunsicherung zu sorgen. „Mich entsetzt das schon“, sagt Andrea Eisele (54) aus Stuttgart – obwohl sie von den Vorwürfen bislang nichts mitbekommen habe. „Da gehe ich künftig lieber zu einem lokalen Italiener.“

Und Mara Atomei (24), Studentin aus Stuttgart, sieht hierin ein generelles Problem: „Der Skandal betrifft jetzt Vapiano – ich denke aber nicht, dass das die einzige Kette ist, die so etwas macht“, sagt Atomei. Für sie ist das ein Grund, bei Restaurantketten generell vorsichtig zu sein.

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