Bruno Labbadia muss sich entscheiden: Setzt der VfB-Trainer im letzten Spiel vor der Winterpause auf eine linke Offensivkraft oder ein Bundesliga-Greenhorn? Foto: dapd

Dem VfB Stuttgart gehen vor der Winterpause die Verteidiger aus: Greenhorn oder Offensiver?

Stuttgart - Ein linker Offensiver oder ein Bundesliga-Greenhorn: Trainer Bruno Labbadia muss sich für eine dieser beiden Notlösungen entscheiden. Der VfB Stuttgart steht vor seiner letzten Vorrundenpartie beim VfL Wolfsburg ohne etatmäßigen rechten Außenverteidiger da. Stammkraft Khalid Boulahrouz hat einen Sehnenriss im Hüftbeuger; die Alternative Stefano Celozzi fehlt wegen eines Muskelbündelrisses schon seit Wochen. „Timo hat das gegen die Bayern sehr gut gemacht“, deutete Labbadia am Donnerstag an, dass er wohl eher dem erfahrenen Fußball-Profi vertraut.

Antonio Rüdiger trainiert bei den Profis

Gebhart musste schon zuletzt gegen den FC Bayern München (1:2) nach dem Platzverweis für Cristian Molinaro auf die linke Seite der Vierer-Abwehrkette rücken. Der offensive Mittelfeldspieler löste diese für ihn ungewohnte Aufgabe gegen Schlitzohr Franck Ribéry erstaunlich abgeklärt. Eine Möglichkeit wäre auch Antonio Rüdiger, der angesichts der Probleme auf dieser Position derzeit bei den Profis mittrainieren darf. Der 18-Jährige spielt normalerweise im Drittliga-Team.

„Wir haben mit Tonio getestet“, sagte Labbadia. „Er wäre die defensivere Variante.“ Da der ehemalige Torjäger auf den Außenbahnen offensiv starke Kräfte bevorzugt, dürfte eher Gebhart zum Zug kommen. Deshalb ist auch der gelernte Innenverteidiger Georg Niedermeier kein ernsthaftes Thema für die rechte Außenposition.

Schieber, Pogrebnjak und Cacau sind fit

Keine Personalsorgen plagen den VfB-Coach im Sturm. Aber auf einen Angreifer für Samstag (15.30 Uhr) hat er sich noch nicht festgelegt. Julian Schieber habe seine Sache gegen die Bayern gut gemacht, lobte Labbadia den nach langwieriger Verletzung vor einer Woche erstmals in der Startelf Stehenden, schränkte aber ein: „Julian braucht Spielpraxis, aber wir können das nicht immer probieren.“ Die in der 70. Minute gegen München eingewechselten Cacau und Pawel Pogrebnjak sorgten trotz Unterzahl des VfB für viel Druck. Und beinahe wäre dem deutschen Nationalspieler noch der Ausgleich geglückt. Sollte sich Labbadia auf eine Spitze festlegen, spricht vieles für Cacau.

Beim VfL will Labbadia nach zuletzt einigen Enttäuschungen und nur sechs Punkten aus sieben Partien einen erfolgreichen Vorrundenabschluss. „Wolfsburg ist sehr heimstark. Wir wollen trotzdem drei Punkte“, sagte er. Der VfB wisse um die Qualität der Niedersachsen. „Sie sind sehr gut besetzt.“

Die Entschlossenheit fehlt noch

Um beim Tabellen-14. bestehen zu können, müssten seine Schützlinge „eine Schippe drauflegen“, forderte Labbadia. „Wir müssen in der Offensive und Defensive konsequenter agieren.“ Der ehrgeizige Trainer bemängelte, dass sein Team noch nicht die gewünschte Kontinuität habe. „Wir sind zwar nicht weit weg von den 100 Prozent, aber der ein oder andere steht nur bei 85 bis 90 Prozent“, sagte Labbadia. Nach seiner Rechnung hat der VfB fünf Punkte weniger als möglich wäre. „Das ist nicht zu hoch gegriffen“, versicherte er. „Das ist schade und ärgerlich.“

Ursachen für die zuletzt unbefriedigende Punktausbeute gibt es laut Labbadia einige: „Manchmal fehlt die Entschlossenheit. Oder wir spielen es nicht aus. Oder wir haben zu einfache Ballverluste.“ Gegen den VfL Wolfsburg will der Bundesliga-Siebte das besser machen und den Anschluss an die Europapokal-Plätze nicht verlieren.

Voraussichtliche Aufstellung des VfB Stuttgart: Ulreich - Gebhart, Tasci, Maza, Boka - Kvist, Gentner - Harnik, Hajnal, Okazaki - Cacau.