Vor allem in Nordrhein-Westfalen (wie hier in Bochum) und Bayern wurde in dieser Tarifrunde gestreikt. Foto: picture alliance/dpa/Bernd Thissen

Der nahe Gehaltsabschluss im baden-württembergischen Einzelhandel erfüllt seine wichtigste Erfordernis nicht: die Differenzierung nach starken und schwachen Betrieben. Moderne Tarifpolitik geht anders, meint Matthias Schiermeyer.

Stuttgart - Einen für die Branche einzigartigen Spagat hatten Arbeitgeber und Gewerkschaft in der Tarifrunde des Einzelhandels zu bewältigen. Einen Lohnabschluss zu zimmern, der beiden Extremen gerecht wird: den Lebensmittelhändlern, die in der Pandemie glänzend verdienen – und den mittelständischen Firmen, die durch Corona in Existenznöte gebracht wurden. Der Versuch, all die Fliehkräfte im Flächentarifvertrag aufzufangen, ist misslungen.