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Das Spiel gegen Unirea Urziceni ist für den VfB das wichtigste seit Jahren. Nach den Ausschreitungen vom vergangenen Samstag weiß aber niemand, wie die Fans das Team empfangen.

Stuttgart - Das Spiel gegen Unirea Urziceni (Mittwoch, 20.45 Uhr bei uns im Live-Ticker) ist für den VfB Stuttgart das wichtigste seit vielen Jahren. Nach den schockierenden Ausschreitungen vom vergangenen Samstag weiß vor der Partie allerdings niemand, wie die Fans die Mannschaft am Mittwoch empfangen werden.

Wenn der VfB Stuttgart an diesem Mittwoch (20.45 Uhr/live auf Sat 1 und Sky) im letzten Champions-League-Gruppenspiel gegen Unirea Urziceni antritt geht es um unglaublich viel. Es geht darum, einer leblosen Mannschaft wieder Selbstvertrauen zu geben, es geht um Millionen und es geht darum, die Gunst der Fans zurückzugewinnen. Die Partie gegen den rumänischen Meister ist das wichtigste Spiel für die Roten seit vielen Jahren.

Normalerweise ist solch eine Partie in der Königsklasse ein Fest für Fußballfans. Nach den schockierenden Szenen vom vergangenen Samstag, als aufgebrachte Anhänger zuerst den Mannschaftsbus blockierten und die Situation nach dem 1:1 gegen den VfL Bochum auf der Mercedesstraße völlig eskalierte, stellt sich aber die bange Frage: Wie reagieren die VfB-Fans heute?

Die Angst vor einer erneuten Eskalation ist da. Auch beim Vorstand der Roten. In einem offenen Brief bitten Präsident Erwin Staudt, Finanzvorstand Ulrich Ruf und Sportvorstand Horst Heldt deshalb um "leidenschaftliche" Unterstützung. "Lautstark, farbenfroh und mit dunkelrotem Herzen - aber kompromisslos gegen Hass Gewalt und Ausschreitungen."

Da aber die erneute Eskalation nicht ausgeschlossen werden kann, erhöht die Polizei - die am vergangenen Samstag zwei Verletzte zu beklagen hatte - für das Champions-League-Spiel die Zahl ihrer Einsatzkräfte. Der Mannschaftsbus soll zudem auf dem Weg ins und aus dem Stadion erstmals von einer Polizeieskorte begleitet werden.

Die Mannschaft selbst hat dagegen keine speziellen Aktionen mit den Fans geplant. "Wir haben nichts abgesprochen", sagt Matthieu Delpierre. Der neue Kapitän kennt das einzige Mittel, mit dem man die aufgebrachten Anhänger wieder versöhnen kann: "Wir können die Situation nur beeinflussen, indem wir leidenschaftlich auftreten." Er ist sich sicher: "Wenn wir mit großer Leidenschaft ins Spiel gehen, dann werden uns die Fans auch unterstützen."