Bei einer Pegida-Kundgebung in Dresden demonstrieren die Anhänger mit einem symbolischen Galgen für Bundeskanzlerin Angela Merkel und Vize-Kanzler Sigmar Gabriel. Foto: dpa-Zentralbild

Mal wird Kanzlerin Merkel mit Hitler verglichen, mal Justizminister Maas mit Goebbels gleichgesetzt. Bei den Pegida-Kundgebungen wird weiter verbal aufgerüstet. Wir schauen auf die fünf größten-Pegida-Fehltritte.

Stuttgart - Sie vergleichen Angela Merkel mit Adolf Hitler, setzen Justizminister Maas mit dem NS-Propagandaminister Goebbels gleich oder schimpfen auf die Volksverräter. Die fremdenfeindliche Pegida rüstet verbal weiter auf – und sorgt immer wieder für Skandale. Den jüngsten Eklat riefen nun die Pegida-Ableger „Widerstand Karlsruhe“ bei einer Demonstration hervor.

Die fünf größten Pegida-Fehltritte der vergangenen Wochen und Monate im Überblick:

1. Merkel im Hitler-Kostüm

Bei einer Kundgebung des fremdenfeindlichen Pegida-Ablegers „Widerstand Karlsruhe“ hat ein Redner Angela Merkel (CDU) in die Nähe von Adolf Hitler gerückt. Wörtlich rief der einschlägig bekannte Blogger Michael Mannheimer am Dienstagabend vor rund 60 Anhängern: „Angela Merkel ist der schlimmste Kanzler, den Deutschland seit Adolf Hitler hatte.“ Mannheimer warf der Bundesregierung wegen ihrer Flüchtlingspolitik Hochverrat vor und forderte außerdem die Absetzung des Bundespräsidenten.

2. Maas mit Goebbels gleichgesetzt

Einen Tag zuvor, am 2. November, hatte Pegida-Gründer Lutz Bachmann Bundesjustizmister Heiko Maas (SPD) bei einer Kundgebung in Dresden auf die gleiche Stufen mit dem NS-Reichspropagandaminister Joseph Goebbels gestellt. Er bezeichnete Maas als den „schlimmsten geistigen Brandstifter“ seit Goebbels und Karl-Eduard von Schnitzler. Letzterer hatte als Chefkommentator des DDR-Fernsehens mit der Sendung „Der schwarze Kanal“ jahrzehntelang gegen Regierung und Medien in Westdeutschland agitiert.

3. Akif Pirinçci und die KZs

Bei der Pegida-Kundgebung am 19. Oktober in Dresden war es vor allem der türkisch-deutsche Autor Akif Pirinçci, der bei seiner etwa 25-minütigen Rede negativ auffiel und dabei selbst manchem Aktivisten zu weit gegangen war.

Die Grünen bezeichnete er als „Kinderfickerpartei“, die Politiker seien „Gauleiter gegen das eigene Volk“, die eine „Umvolkung“ in Deutschland betrieben. Die Flüchtlinge, die in die Bundesrepublik kommen, bezeichnete er als „Invasoren“. Er schwadroniert von Muslimen, die „Ungläubige mit ihrem Moslemsaft vollpumpen“ und einer drohenden „Moslemmüllhalde“ in Deutschland.

Für Aufregung sorgte er aber vor allem mit dem Satz: „Die KZs sind ja leider derzeit außer Betrieb.“

4. Merkel und Gabriel am Galgen

Der 12. Oktober 2015 ist ein weiterer negativer Höhepunkt in der Liste der Pegida-Entgleisungen. Bei einer Kundgebung in Dresden demonstrieren die Anhänger mit einem symbolischen Galgen für Bundeskanzlerin Angela Merkel und Vize-Kanzler Sigmar Gabriel. Einen Tag später verharmloste Pegida-Gründer Lutz Bachmann diesen Vorgang sogar noch und schimpfte mal wieder über die „Lügenpresse“.

5. Als Bachmann als Hitler posierte

Bereits im Januar war es zu einem Eklat um Pegida-Gründer Lutz Bachmann gekommen, weil er auf einem Facebook-Foto als Hitler posierte. Für kurze Zeit zog sich Bachmann in der Folge zurück, kehrte aber schneller zurück, als es vielleicht manch einer erwartet hatte. Zudem hatte er Asylbewerber als „Viehzeug“, „Dreckspack“ und „Gelumpe“ bezeichnet.