Lobt Ihr Team nach der Reise durch Europa: Kim Renkema, Sportchefin der Stuttgarter Bundesliga-Volleyballerinnen. Foto: Baumann

Allianz MTV Stuttgart ist raus aus der Königsklasse – doch enttäuscht ist nach dem Ausscheiden im Viertelfinale der Champions League niemand. Auch nicht Sportdirektorin Kim Renkema.

Stuttgart - Kim Renkema ist trotz des Ausscheidens in der Champions League hochzufrieden. Auch weil sie weiß, dass die Auftritte in der Königsklasse für ihr Bundesliga-Team eine neue Motivation bedeuten.

Frau Renkema, Ihr Team ist nach einem 2:3 in Novara im Viertelfinale der Champions League ausgeschieden. Was überwiegt bei Ihnen: Stolz oder Enttäuschung?

Definitiv Stolz. Vor der Saison habe ich nicht mal davon geträumt, dass wir unter die besten acht Teams in Europa kommen könnten. Das ist ein super Ergebnis.

War sogar noch mehr drin?

Nein. Der Etat von Novara ist viermal so hoch wie unserer, dort spielen Weltklasse-Leute. Unser Ziel war, gut dagegen zu halten. Und das ist uns gelungen.

Wir fällt Ihr Fazit der Saison in der Königsklasse aus?

Wir haben super Spiele gemacht, waren verdient im Viertelfinale – und das ist etwas Besonders, das nicht nur Allianz MTV Stuttgart gut tut, sondern dem gesamten deutschen Volleyball. Stuttgart steht nun auch in unserer Sportart auf der europäischen Landkarte.

Mit welcher Perspektive?

Wenn wir uns qualifizieren, spielen wir auch nächste Saison definitiv wieder in der Champions League. Wir haben mit unseren Partnern das Abenteuer Europa für die nächsten drei Jahre gesichert.

Doch es gibt ein Problem.

Richtig. Stand heute kommt nur der Meister in die Königsklasse, weil Deutschland nächste Saison lediglich einen Startplatz hat. Bleibt es dabei, gibt es für den Vizemeister und den Drittplatzierten keine Chance, sich zu qualifizieren, sondern nur die Möglichkeit, im CEV-Pokal zu spielen.

Ist die Motivation, endlich erstmals Meister zu werden, deshalb umso größer?

Absolut.

Durch die Niederlage des SSC Schwerin gegen den VC Wiesbaden ist schon vor dem Duell an diesem Samstag (18.30 Uhr) gegen den SC Potsdam klar, dass Ihr Team die Bundesliga als Erster abschließt. Was heißt das?

Dass wir im Viertelfinale der Play-offs einen richtig schweren Gegner bekommen werden. Ich gehe davon aus, dass der VC Wiesbaden Achter wird – das wäre gleich ein richtig harter Brocken.

Das erste Play-off-Heimspiel ist am letzten März-Wochenende. Tut die Pause gut?

Ja. Andererseits dürfen wir uns keine Lockerheiten leisten. Ab jetzt müssen wir jedes Spiel angehen wie ein Finale.