Die Stuttgarterin Michaela Mlejnkova (re.) hat den Ball fest im Blick. Foto: Baumann

Allianz MTV Stuttgart hat den VolleyStars in rekordverdächtigen 55 Minuten nicht den Hauch einer Chance gelassen.

Stuttgart - Die VolleyStars Thüringen stehen seit dem vergangenen Spieltag als sportlicher Absteiger fest. Auch aus der Scharrena konnte das Team aus Suhl nichts Zählbares mit nach Hause nehmen. Allianz MTV Stuttgart hat mit einem 3:0-(25:18, 25:8, 25:13)-Sieg den VolleyStars in rekordverdächtigen 55 Minuten nicht den Hauch einer Chance gelassen. „Wir sind deklassiert worden“, meinte Andreas Renneberg, der Trainer des Tabellenvorletzten, und seufzte, während auf der anderen Netzseite die Stuttgarter Spielerinnen ihren sechsten Bundesliga-Sieg in Folge feierten.

„Unsere Formkurve zeigt eindeutig nach oben“, sagte die Mittelblockerin Micheli Tomazela Pissinato, die zehn Punkte beisteuerte. Trainer Guillermo Naranjo Hernández schonte seine Stammkräfte: Kim Renkema und Nichole Lindow kamen überhaupt nicht zum Einsatz. Valerie Nichol und Kaja Grobelna hatten jeweils nur kurze Einsätze.

Dafür erhielt die Nachwuchsspielerin Julia Wenzel gegen Ende der Sätze jeweils ihre Chance für ein Praktikum auf dem Erstligaparkett. „Wir machen dies sehr behutsam. Und Julia macht das sehr gut“, sagte Trainer Hernández und kündigte an: „Wir werden sie auch zum Pokalfinale mitnehmen.“ Die junge Außenangreiferin lieferte im ersten Durchgang den Satzball mit einem hart platzierten Hinterfeldangriff und sorgte in der Endphase des dritten Satzes mit mehreren guten Aufschlägen für Druck – mit insgesamt drei Punkten trug sie sich in die Statistik ein.

„Ich werde ja immer zum Aufschlag eingewechselt. Und dann vor so viel Leuten. Da ist man natürlich schon ein wenig nervös“, sagte die 17-Jährige. Nervosität, die sofort verfliegt, wenn die erste Ballberührung gelingt und 1400 Zuschauer in der Scharrena die junge Spielerin mit einem Sonderapplaus belegen.

„Es freut mich, dass wir uns so problemlos aus der Affäre gezogen haben, denn die letzten beiden Trainingstage waren sehr hart“, sagte Hernández. Die Krafteinheiten wurden mit Hinblick auf das Pokalfinale erhöht. „Das Endspiel in Mannheim, wir haben jetzt schon nichts anderes mehr im Kopf“, sagte Micheli Tomazela Pissinato. „Deshalb war es heute, obwohl es so aussah, gar nicht einfach. Es ist schwer, sich zu fokussieren, wenn von der anderen Seite überhaupt kein Widerstand kommt.“

Kein Widerstand – das wird bei den nächsten Aufgaben, vor denen die Stuttgarterinnen stehen, sicherlich nicht der Fall sein. Der Countdown zum Pokalfinale in der SAP-Arena Mannheim am Sonntag, 28. Februar, tickt unerbittlich wie ein Metronom. Bevor der Titelverteidiger aus Stuttgart auf den amtierenden deutschen Meister Dresdner SC trifft, stehen noch zwei Pflichttermine für Allianz MTV im Kalender: einmal das Bundesliga-Spiel an diesem Samstag um 19 Uhr bei den Ladies in Black Aachen. Und am Dienstag, 23. Februar, folgt dann das CEV-Pokal-Rückspiel (19 Uhr, Scharrena) gegen den Titelverteidiger aus Russland, Dynamo Krasnodar.