30. April 2016, viertes Finale um die Meisterschaft: 5392 Zuschauer sehen in der Porsche-Arena den 3:2-Sieg der Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart gegen den Dresdner SC – nie sind in Deutschland mehr Fans bei einem Frauen-Spiel gewesen. Foto: Baumann

Erneut kämpfen die Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart und SSC Schwerin um die Meisterschaft. Egal, ob sich die Finalserie in drei, vier oder fünf Spielen entscheidet: diesmal wird es keinen neuen Zuschauerrekord geben.

Stuttgart - Keiner, der dabei war, wird dieses Spiel je vergessen: 5392 Zuschauer erlebten am 30. April 2016 den 3:2-Sieg der Stuttgarter Volleyballerinnen in der Porsche-Arena gegen den Dresdner SC – bis heute Rekord. Es war der Höhepunkt der damaligen Play-off-Serie um die Meisterschaft, mit dem umjubelten Erfolg glich das Team des damaligen Trainers Guillermo Naranjo Hernández zum 2:2 aus. Zwei Tage später war der Traum vom ersten DM-Titel geplatzt, nach einem bitteren 0:3 in Dresden. Mannschaft, Betreuer und Funktionäre von Allianz MTV Stuttgart hoffen nun, in der anstehenden Finalserie gegen den SSC Schwerin erstmals die Meisterschale gewinnen zu können. Ob’s gelingt, ist völlig offen. Sicher dagegen ist, dass es keinen neuen Zuschauerrekord geben wird. „Wir haben keine Chance, ein Spiel in der Porsche-Arena auszutragen“, sagt Geschäftsführer Aurel Irion, „das ist sehr schade, aber nicht anders machbar.“ Aus terminlichen Gründen.

Das erste von maximal fünf Finalduellen findet an diesem Samstag (16.10 Uhr) statt, parallel steigt in der Porsche-Arena das Halbfinale des Porsche Tennis Grand Prix. Weil am selben Tag auch noch der VfB Stuttgart gegen Borussia Mönchengladbach spielt (18.30 Uhr) und zugleich beim Frühlingsfest gefeiert wird, wäre Allianz MTV Stuttgart aber ohnehin nicht umgezogen: „Angesichts der großen Konkurrenz ist nicht mal sicher, dass die Scharrena ausverkauft sein wird“, sagt Aurel Irion, der mit rund 2000 Besuchern rechnet – und die Lage, was das dritte sowie ein eventuelles fünftes Spiel betrifft, anders beurteilt.

Arena ist belegt durch einen Rapper und zwei Illusionisten

Schon am 5. Mai (17.10 Uhr) könnte sich im dritten Duell die Meisterschaft entscheiden, die letzte Partie – sollte es 2:2 stehen – wäre am 11. Mai (18.30 Uhr). „Wir wären auf jeden Fall für eines der beiden Spiele in die Porsche-Arena gegangen, wenn es möglich gewesen wäre“, sagt der Volleyball-Geschäftsführer. Doch dies geht nicht, weil die große Halle belegt ist. Am 4. Mai durch den Berliner Rapper Capital Bra, am 11. Mai durch die zaubernden Ehrlich Brothers. Im ersten Fall hätte der Aufbau für die Volleyballerinnen erst am Sonntagmorgen stattfinden können, was zeitlich nicht machbar gewesen wäre. Unter anderem deshalb, weil die Regularien vorschreiben, dass beide Mannschaften die Möglichkeit haben müssen, zumindest einmal in der Spielhalle zu trainieren. Am 9. Mai wäre das zu machen gewesen, doch weil die Stuttgarterinnen die Bundesliga-Hauptrunde auf Platz eins beendet haben, wird das vierte Finalduell, so es denn stattfindet, in Schwerin ausgetragen. Weshalb Irion mit Bedauern in der Stimme erklärt: „Es wird definitiv kein Spiel in der Porsche-Arena geben.“ Zumindest in diesem Jahr.

Folglich bleibt vorerst nur die Erinnerung. An die denkwürdige Partie am 30. April 2016. Und an einen Zuschauerrekord, der bis heute besteht.