Mit Videobeweis könnte sich der Stuttgarter Trainer Foto: Baumann

Im Gegensatz zum Pokalfinale und zum Supercup wird in der Finalserie um die deutsche Volleyball-Meisterschaft der Frauen kein Videobeweis eingesetzt. Das Problem ist die Finanzierung.

Stuttgart - Nach den zwei höchst umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidungen im Tiebreak des ersten Play-off-Spiels um die deutsche Meisterschaft waren sich alle Beteiligten einig: Der Videobeweis muss her! Mittlerweile ist klar: Auch die restlichen (maximal vier) Duelle zwischen den Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart und SSC Palmberg Schwerin, die von den beiden Pfiffen des Unparteiischen profitierten und nach ihrem 3:2-Sieg in der Finalserie 1:0 in Führung liegen, finden im Gegensatz zum Pokalfinale und zum Supercup ohne technisches Überwachungssystem statt. „Alles andere wäre ein Eingriff in den laufenden Wettbewerb, so etwas geben die Statuten nicht her. Außerdem haben wir auch nicht genügend Schiedsrichter, die mit diesem System umgehen können“, sagt Klaus-Peter Jung, Geschäftsführer der Volleyball-Bundesliga. Allerdings sei es weiterhin das Ziel der VBL, den Videobeweis einzuführen – zumindest für alle Play-off-Spiele ab dem Viertelfinale: „Wir fordern dieses System schon länger. Ich hoffe und gehe davon aus, dass Allianz MTV Stuttgart nun für die nächste Saison einen entsprechenden Antrag stellen wird.“

Ob es dazu kommt? Hängt vor allem davon ab, wer dafür bezahlen muss. Inklusive der Personal- und Reisekosten, die beim Verleiher anfallen, rechnet Jung mit einem Mietaufwand von rund 6000 Euro pro Spiel. „Diese Summe müssen die Vereine aufbringen, die das allerdings bisher abgelehnt haben“, erklärt der VBL-Geschäftsführer, dessen Suche nach einem Bundesliga-Hauptsponsor bisher ohne Erfolg geblieben ist. „Ich wüsste nicht, wovon die Liga diese Kosten bezahlen soll.“