Neue Zuspielerin für Allianz MTV Stuttgart: Kathleen Weiß Foto: Baumann

Zuspielerin Kathleen Weiß, die zuletzt bei Champions-League-Kontrahent Maritza Plowdiw aufschlug, soll eines der Gesichter des Stuttgarter Volleyball-Teams werden – und auch die neue Kapitänin?

Stuttgart - In der Champions League dabei zu sein, erweitert den eigenen Horizont. Sportlich. Geographisch. Organisatorisch. Und manchmal auch, was die Kontakte angeht. In der Gruppenphase der vergangenen Saison traf Allianz MTV Stuttgart zweimal auf eine Zuspielerin, deren Namen nicht nur im deutschen Volleyball eine Marke ist: Kathleen Weiß (35) trug 311-mal das Nationaltrikot, hat 17 nationale und internationale Titel gewonnen. Zuletzt schlug sie in Bulgarien für Maritza Plowdiw auf, und es ist am Rande der direkten Duelle nicht beim Smalltalk mit den Stuttgarter Verantwortlichen geblieben. Der Meister hat Kathleen Weiß nun als ersten Neuzugang präsentiert. „Ihre riesige Erfahrung wird uns enorm weiterhelfen“, sagt Sportchefin Kim Renkema, „wer eine Spielerin wie sie bekommen kann, muss sie holen. Wir sind stolz darauf, einen so klangvollen Namen verpflichtet zu haben.“

Gleichzeitig bedeutet dies, dass der Verein Madison Bugg (24) kein neues Vertragsangebot machen wird. Die US-Amerikanerin, vor der vergangenen Saison vom Dresdner SC gekommen, hat vor allem im entscheidenden fünften Finale gegen den SSC Schwerin gezeigt, wie groß ihr Potenzial ist. „Wir hatten ein sehr ehrliches Gespräch mit ihr“, erklärt Kim Renkema, „letztlich ist sie zu jung, um so wenig zu spielen, wie es bei uns der Fall war.“ Denn eines ist klar: Die Zukunft auf der Position der Zuspielerin gehört nach Meinung der MTV-Macher einer anderen.

Gesucht wird auch ein Ersatz für die Kapitänin

Pia Kästner (20), die nun schon den zweiten Sommer beim deutschen Nationalteam verbringt, hat ihren Kontrakt in Stuttgart bis 2021 verlängert. Sie war bereits zuletzt die erste Zuspielerin, und nun soll sie an der Seite von Kathleen Weiß den nächsten Schritt machen. „Sie kann Pia Kästner den letzten Push geben, das passt perfekt“, meint Sportchefin Renkema, die ihren Neuzugang aber nicht nur als Entwicklungshelferin sieht. Im Gegenteil. „Sie hat eine unglaubliche Laufbahn hinter sich, aber sie wechselt sicher nicht zu uns, um ihre Karriere ausklingen zu lassen. Kathleen ist noch fit genug für die wichtigen Momente, und zudem kann sie eines der Gesichter unserer Mannschaft werden.“ Vielleicht ja sogar als Kapitänin – denn dieser Posten ist nach dem Rücktritt von Deborah van Daelen vakant.

Renkema ist überzeugt von Weiß, die bis 2008 mit dem SSC Schwerin Titel sammelte, ehe sie in den Niederlanden, in Italien, Aserbaidschan, Slowenien, Polen, Tschechien und Bulgarien spielte. „Sie wird unser Team mit ihrem Können und ihrer Kompetenz voranbringen“, sagt die Sportchefin, die das Alter der Zuspielerin nicht als Problem sieht: „Sie hatte den Anspruch, noch mal bei einem Top-Verein in der Champions League zu spielen.“ Das kann Allianz MTV Stuttgart Kathleen Weiß bieten, und vielleicht ja auch eine berufliche Perspektive nach dem Ende der Karriere. „Dies hat bei ihrer Entscheidung für uns sicher auch eine Rolle gespielt“, erklärt Geschäftsführer Aurel Irion.

Weitere Neuzugänge werden folgen

In Kästner und Weiß sowie Krystal Rivers, Roosa Koskelo und Annie Cesar stehen nun fünf Spielerinnen für die nächste Saison fest, weitere Neuzugänge sollen demnächst verkündet werden. „Wir sind schon sehr weit“, sagt Kim Renkema, „ich bin mir sehr sicher, dass unser neues Team nicht schwächer sein wird als unsere Meister-Mannschaft.“