DZ-Bank-Vorstand Stefan Zeidler ist designierter Nachfolger von Hans Zeisl, dem Chef der Volksbank Stuttgart. Foto: DZ Bank

Die Volksbank Stuttgart überrascht mit der frühzeitigen Weichenstellung für die Nachfolge von Bankchef Hans Zeisl. Dem Aufsichtsrat gelingt es, einen DZ-Bank-Vorstand für die Position an der Spitze zu gewinnen.

Stuttgart - Die Volksbank Stuttgart landet kurz vor Weihnachten einen Überraschungscoup. Nach Informationen unserer Zeitung hat der Aufsichtsrat, Stefan Zeidler zum 1. Oktober 2018 in den Vorstand der größten Volksbank Baden-Württembergs berufen. Der 53-Jährige gehört derzeit dem DZ-Bank-Vorstand in Frankfurt an. Mit der Entscheidung werden frühzeitig die Weichen für die Nachfolge von Volksbankchef Hans Zeisl gestellt. Zeidler soll zunächst als stellvertretender Vorstandsvorsitzender in Stuttgart antreten. Nach dem Wechsel von Zeisl in den Ruhestand soll Zeidler – ein gebürtiger Stuttgarter – als designierter Nachfolger den Vorstandsvorsitz der Bank übernehmen, teilt die Bank mit. Offiziell läuft der Vertrag von Zeisl noch bis Mitte 2021. Wann der 63-Jährige ausscheidet, sei noch nicht entschieden.

Albrecht Merz, Aufsichtsratsvorsitzender der Volksbank Stuttgart, begrüßt es, mit Zeidler „einen exzellenten Fachmann und überaus erfahrenen Bankvorstand“ gewonnen zu haben. Merz und Zeidler kennen sich aus ihrer gemeinsamen Zeit bei der DZ Bank in Frankfurt. Zeidler gehört dem Vorstand der genossenschaftlichen Zentralbank seit Oktober 2013 an, Merz schied im Mai 2014 aus dem DZ-Bank-Gremium aus.

Zeidlers Karriere startete in Stuttgart

Seine Karriere startete Zeidler bei der Cannstatter Volksbank, einem der Vorgängerinstitute der Volksbank Stuttgart, wo er eine Ausbildung zum Bankkaufmann absolvierte. Stationen nach seinem Studium waren die ABM Amro und die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), für die er zuletzt von 2010 bis 2013 die Rheinland-Pfalz Bank in Mainz leitete, die regionale Marke der LBBW für gehobene Privat- und mittelständische Kunden. Danach erfolgte sein Wechsel zur DZ Bank in Frankfurt, wo er derzeit für Firmenkunden sowie für die Betreuung der Volks- und Raiffeisenbanken in Baden-Württemberg verantwortlich ist.

Die Stuttgarter Volksbank hat eine Bilanzsumme von sieben Milliarden Euro. Erst vor vier Wochen hat das Institut das Scheitern seiner Fusionspläne mit der Volksbank Göppingen öffentlich gemacht. Die beiden Partner konnten sich nicht über die gemeinsame Unternehmensführung einigen.