Für Geldgeschäfte bietet die Volksbank 46 Filialen im Kreis Göppingen. Foto: dpa

Bei der Volksbank Göppingen ist die Bilanzsumme im vergangenen Jahr gestiegen. Entsprechend positiv bewerten die Vorstände das Geschäftsjahr 2017.

Göppingen - Sehr zufrieden mit dem zurückliegenden Geschäftsjahr 2017 zeigen sich die beiden Göppinger Volksbankchefs Lukas Kuhn und Hermann Sonnenschein bei der Vorstellung der Umsätze aus dem vergangenen Jahr. „Wir haben uns gut im Markt positioniert“, sagte Sonnenschein mit Blick auf die um 3,8 Prozent gestiegene Bilanzsumme, die jetzt 2,3 Milliarden Euro beträgt. Das betreute Kundenvolumen liegt bei 4,5 Milliarden Euro.

Die Finanzierung per Bausparvertrag ist weiterhin beliebt

Mit der positiven Entwicklung der Einlagen und Kredite sei man genauso zufrieden wie mit der Kapitallage sowie der Finanz- und Risikolage, wozu auch die gute Ausstattung mit Eigenkapital sorge. Handlungsbedarf sehen die beiden Vorstände bei der Zusammensetzung des Vermögens der Volksbank und bei der Abbildung des Unternehmenserfolgs und damit der Ertragslage. So habe sich das Verhältnis von Aufwand und Ertrag um 2,5 Prozent verschlechtert, wenn man die Ergebnisse der Jahre 2016 und 2017 vergleiche.

„Die Kunden schenken uns ihr Vertrauen und profitieren von unserer hohen Beratungsqualität“, erklärte Sonnenschein mit Hinweis auf das stabile Geschäft mit Wertpapieren, Lebensversicherungen und Bausparverträgen. Und gerade beim Thema Baufinanzierung habe die Kundschaft angesichts niedriger Guthabenzinsen den Blickwinkel verändert. Heute gelte es eben, den jetzt vergleichsweise hochattraktiven Zinssatz von unter zwei Prozent für eine lange Laufzeit zu sichern.

Der Standort Eislingen soll aufgewertet werden

Wann die Zinsen wieder steigen werden, kann auch Lukas Kuhn nicht einschätzen. Für den Volksbank-Vorstand steht allerdings fest, dass die Erträge nur nach und nach und in geringen Margen steigen werden, eine andere Entwicklung könne sich Europa angesichts der hohen Staatsverschuldung nicht leisten.

Ihre Vertriebsstruktur mit 46 Standorten im Kreis will die Volksbank bis zum Jahr 2019 kaum verändern. Neben Ebersbach, Göppingen, Donzdorf und Geislingen wolle man Eislingen zum fünften Dienstleistungszentrum ausbauen, dafür fehle aber noch die geeignete Immobilie. Die Zahl von 17 Beratungsfilialen und 24 unbemannten Selbstbedienungsfilialen soll gleich bleiben. Aufstocken möchten die Banker beim Nachwuchs – und künftig pro Jahr zehn Auszubildende einstellen.

Angesichts einer heterogenen Kundschaft setze die Bank weiterhin auf mehrere Zugangskanäle. Zwar werde der Kunde künftig seltener in die Filiale gehen, aber der Anteil des persönlichen Bankings soll bis 2020 noch 25 Prozent betragen. Weitere 60 Prozent werden wohl digitales und persönliches Banking mischen.