in der Galerie Schlichtenmaier in Stuttgart (Kleiner Schlossplatz 11, Foto:  

Lässt sich mit Malerei noch unsere Arbeitswelt erfassen? Der Stuttgarter Volker Blumkowski wagt es – und zeigt uns in seinen neuen Bildern als Suchende vor neuen Aufbrüchen.

Stuttgart - Da schaut einer vorsichtig um die Ecke. Fürchtet er etwas? Erhofft er etwas? Wohl beides zugleich, denn der Eine bleibt ja dabei, er schaut, schreckt nicht zurück. Sieht er, was wir sehen? Ein Bild im Bild, ein Liniengeflecht?

Annäherung und Rückversicherung

Und damit enden die Fragen nicht, denn Volker Blumkowski, der den Mann auftreten lässt, der ihn um die Ecke schauen lässt, spielt mit dem überkommenen Gegensatzpaar figurativ-abstrakt und erinnert doch zugleich fast wehmütig an die letzten Helden des Liniengeflechtes wie Peter Kogler oder Jonathan Lasker.

Ja, der Blick aus dem verunsicherten Heute in die Behauptungen der frühen 1990er Jahre ist inszeniert, wohl auch aus geheimer Bruderschaft. Steckt nicht in der zögernden Annäherung auch ein Stück Rückversicherung, dass auch die Antipoden als unbelehrbare Maler den Künstlerforschern noch nicht gänzlich das Feld überlassen haben?

Schlüsselbild „Das offene Geheimnis“

„Querbeet oder Gibt es ein Thema?“ ist die Schau von Volker Blumkowski in der Galerie Schlichtenmaier in Stuttgart (Kleiner Schlossplatz) überschrieben. Die Kunst selbst ist das Thema, und Blumkowski glänzt hier nicht nur mit der abgründigen Szenerie „La diseuse de bonne aventure“, sondern vor allem mit der Aquarell-Serie „Ernste Spiele“. Dazwischen und darüber legt sich der Blick um die Ecke, drängt sich „Das offene Geheimnis“ als Schlüsselbild.

Um die Ecke schaut man zu Recht vorsichtig. Volker Blumkowski geht dabei aber einen gehörigen Schritt nach vorne.