Eine Szene aus „Vögel“ mit Silke Bodenbender und Itay Tiran. Weitere Eindrücke von der Premiere sehen Sie in unserer Bildergalerie. Klicken Sie sich durch. Foto: Matthias Horn

Weil die Drehbühne repariert werden musste, eröffnet Intendant Burkhard C. Kosminski erst an diesem Wochenende die Spielzeit des Schauspiels Stuttgart mit einer eigenen Regiearbeit. Ob sich das Warten gelohnt hat und die Premiere von Mouawads „Vögel“ überzeugen konnte, lesen Sie in unserer Nachtkritik.

Stuttgart - „Es wird rundgehen!“, das hat der neue Theaterchef Burkhard C. Kosminski zum Saisonauftakt des Stuttgarter Staatsschauspiels versprochen. Und er hat das Premierenkarussell– sechs Produktionen in zehn Tagen – mit einer eigenen Regiearbeit selbst angestoßen.

Gespielt wurde am Freitagabend auf Deutsch, Englisch, Arabisch und Hebräisch bei der über dreistündigen deutschen Erstaufführung von Wajdi Mouawads „Vögel“. Ein jüdischer Sohn will seinen Eltern seine arabische Freundin vorstellen – diese Liebe setzt ein Drama in Gang. Ein textlastiges Stück über Familie und Gesellschaft, Terror und Religion mit Hang zum Pathos, bei der die Regie sich allzu vornehm zurückhält.

Dem Text hätten Straffungen gut getan. Doch die starken Schauspieler, darunter viele Gäste, überspielen derlei Schwächen brillant. Besonders beeindrucken Itay Tiran als patriarchalischer Familienvater und die Darsteller, die seine Eltern verkörpern: Evgenia Dodina und Dov Glickman. Das Publikum applaudierte sichtlich begeistert. Eine ausführliche Kritik lesen Sie in der Montagsausgabe dieser Zeitung.