Ob wohl jeder von ihnen die richtige Studienwahl getroffen hat? Foto: Lichtgut

Die Auswahl ist riesig, viele Studieninteressierte sind unsicher, was sie studieren sollen. Mehr Klarheit bieten sollen jetzt zwei virtuelle Orientierungshilfen der Unis Stuttgart und Hohenheim. Damit sollen Aspiranten auch herausfinden können, was ihnen Spaß macht.

Stuttgart - Nach dem Abistress kommt für viele junge Leute die Qual der Wahl des richtigen Studienfachs. Wer weiß schon mit Sicherheit, ob Soziologie, Deutsch-Lehramt, Agrarwissenschaften oder Wirtschaftswissenschaften das Passende ist? Um das besser als bisher herauszufinden, bieten die Unis Stuttgart und Hohenheim nun eine virtuelle Studienorientierung an. Auch interaktiv können Studieninteressierte ausprobieren, ob sie Inhalte und Arbeitsweisen bestimmter Fächer interessant finden und ob sie die nötigen Voraussetzungen mitbringen.

So bietet die Uni Stuttgart für mehrere Bachelorfächer einen Studienwahl-Kompass an (https://uni-stuttgart.de/studienwahlkompass) – derzeit für Bauingenieurwesen, Informatik, Physik, Germanistik, Lehramt Deutsch, Sozialwissenschaften, das Angebot soll aber ausgeweitet werden. Wer hineinklickt, kann auch Beispielaufgaben lösen und erhält dann eine Rückmeldung. In den Sozialwissenschaften beispielsweise dürfen sich die Aspiranten Antworten darauf ausdenken, was zusammenkommen muss, damit das Smartphone zu einer gesellschaftlich relevanten Innovation werden kann – „Notieren Sie ihre Ideen und vergleichen Sie sie anschließend mit der Musterantwort“, heißt es darin. Durch solche Aufgaben sollen Interessierte nicht nur herausfinden, ob sie derartige Aufgaben lösen können, sondern auch, ob ihnen die Beantwortung solcher Fragen Spaß macht. Weitere Aufklärung versprechen Videos des jeweiligen Studiengangs aus der Sicht von Hochschullehrern und Studierenden.

Uni Hohenheim veranschaulicht auch den Anteil verschiedener Schulfächer

Das gilt auch für das Portal der Uni Hohenheim (www.uni-hohenheim.de/studiengaenge). Diese bietet für alle ihre zwölf Bachelorstudiengänge eine virtuelle Studienorientierung an. Unter anderem wird darin grafisch der Anteil verschiedener Schulfächer in den jeweiligen Studiengängen veranschaulicht. Wer etwa Wirtschaftswissenschaften studieren möchte, dem sollte klar sein, dass da 50 Prozent Wirtschaft, 20 Prozent Mathe, 10 Prozent Informatik, 10 Prozent Deutsch/Englisch und je 5 Prozent Gemeinschaftskunde und Psychologie drinstecken.

„Auf unseren Portalen findet sich kein Test, die Bearbeitung ist für die Studienplatzbewerbung nicht verpflichtend“, sagt Sonja Brüssow, die Leiterin der Studien- und Karriereberatung der Uni Hohenheim. „Wir wollen vielmehr ein niederschwelliges Online-Angebot schaffen, mit dem sich Studieninteressierte vertiefend über unsere Studiengänge informieren können.“ Dazu gehört auch die sogenannte Apfelperspektive. Sie soll helfen, die Unterschiede der Studiengänge besser zu verstehen.

So befassen sich die Wirtschaftswissenschaften mit der Entwicklung des Apfelmarkts in den nächsten zehn Jahren, während sich die Lebensmittelwissenschaft und Biotechnologie mit der Be- und Verarbeitung von biologischen Rohwaren zu Lebensmitteln und Gesundheitsprodukten sowie Fragen zur Nachhaltigkeit befasst.