Vincent Klink macht nur Kurz-Urlaube. Sonntag und Montag ist frei, dann hängt er noch zwei Tage dran. Foto: privat

Weil es seine Gäste kaum aushalten, wenn er mal zwei Tage verreist ist, macht der Sternekoch Vincent Klink aus Stuttgart-Degerloch keinen Urlaub. Im Interview erzählt er, was er stattdessen tut und wie er durch die Corona-Krise gekommen ist.

Degerloch - Nie war zu Hause zu bleiben so wichtig wie im Corona-Jahr. Wir haben mit bekannten Persönlichkeiten, die auf der Filderebene leben, gesprochen, wie sie die Zeit erleben und ob sie trotz des vorhandenen Risikos im Sommer verreisen oder eben lieber daheim bleiben. Heute: der Degerlocher Koch Vincent Klink, der erzählt, warum er schon seit Jahrzehnten nie lange verreist.

Corona-Zeit ist Zu-Hause-Zeit. Fahren Sie trotzdem weg im Sommerurlaub? Wenn ja, wohin?

Also, ich bin 71 Jahre alt. In Urlaub fahre ich nie, meine Gäste halten es kaum aus, wenn ich manchmal zwei Tage weg bin. Deshalb gibt es immer nur Kurz-Expeditionen. Sonntag und Montag ist frei, und dann hänge ich noch zwei Tage dran. So geht das seit Jahrzehnten. Beispielsweise im Februar nach Griechenland, um darüber ein kleines Buch zu machen.

Haben Sie Ihren Wohnort auf den Fildern in der Corona-Krise neu schätzen gelernt und wenn ja, warum?

Auf der Höhe ist so gut wie kein Feinstaub, es weht immer ein Lüftchen. Es gibt hier sehr viel Grün, und das alles ist schon eine Bevorzugung, die ich nicht gerne erwähne, denn nicht alle wohnen so im Glück.

Die Gastronomie leidet nach wie vor stark unter der Krise. Ist Ihr Restaurant trotz der Einschränkungen gut besucht?

Nun bin ich seit 46 Jahren selbstständig, seit 30 Jahren auf der Wielandshöhe. So ein alter Betrieb ist ziemlich robust und verfügt über zahlreiche und treue Kundschaft. Wir hatten die Tische schon immer luxuriös weit auseinander, so dass wir jetzt kaum Einbußen haben. Die nächsten Wochen sind wir mittags und erst recht abends gut gebucht.