Der mutmaßliche Dreifachmörder von Villingendorf schweigt beharrlich. Foto: dpa

Bleiben Details des Dreifachmordes in Villingendorf für immer im Dunkeln? Der Tatverdächtige äußert sich bislang nicht. Die Ermittler bleiben weiter am Fall - wenngleich bald wohl im kleineren Team.

Villingendorf - Der mutmaßliche Dreifachmörder von Villingendorf bei Rottweil schweigt weiter. Der Mann, der seinen sechsjährigen Sohn, den neuen Partner seiner Ex-Frau sowie dessen Cousine erschossen haben soll, habe auch am dritten Tag nach seiner Festnahme keine Angaben gemacht, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Rottweil, Frank Grundke, am Freitag. Der 40-Jährige wurde nach fünftägiger Flucht am vergangenen Dienstag auf einer Straße gefasst und ist nun in Untersuchungshaft.

In sechs bis acht Wochen sei mit dem Ende der polizeilichen Ermittlungen zu rechnen, sagte Grundke. Gegen Ende des Jahres werde die Staatsanwaltschaft ihr Ermittlungsverfahren abschließen und aller Voraussicht nach Anklage beim Landgericht Rottweil erheben. Eröffne das Gericht das Verfahren, werde der beschuldigte Kroate sich wohl von März kommenden Jahres an verantworten müssen.

Die nach der Tat gebildete 60-köpfige Sonderkommission „Hochwald“ besteht weiterhin. Möglicherweise werde das Ermittlungsteam kommende Woche aber auf ein Dutzend Beamte verkleinert, sagte ein Polizeisprecher.

Die Festnahme war zwei Hinweisgebern zu verdanken

Die überlebende Mutter des getöteten sechsjährigen Kindes ist den Angaben zufolge noch in professioneller Betreuung. Die These, dass der mutmaßliche Täter sie verschonte, um ihr durch den Verlust des gemeinsamen Sohnes noch größeres Leid zuzufügen, werde noch immer geprüft, sagte Grundke.

Für Freitagabend war in der St. Galluskirche in Villingendorf eine ökumenische Trauerfeier geplant, um an die Opfer des Gewaltverbrechens zu erinnern. Die Gemeinde zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb war in Angst, weil der mutmaßliche bewaffnete Täter tagelang nicht auffindbar war.

Die Festnahme im Rottweiler-Teilort Neufra war zwei Hinweisgebern zu verdanken. Für Angaben zum Aufenthaltsort des Täters war eine Belohnung von bis zu 5000 Euro ausgesetzt gewesen. Er gehe davon aus, dass dafür die Voraussetzungen gegeben seien, sagte Grundke. 5000 Euro sei die Maximalsumme - auch im Fall von zwei Tipp-Gebern.