Ein Skispringer fliegt in Oberstdorf über den Schanzentisch Foto: dpa

Freitag und Freund tun sich in der Qualifikation in Oberstdorf schwer – Kofler und Bardal stark.

Oberstdorf - Wer ein positiver Typ ist, der kann auch Rückschlägen etwas abgewinnen. Und so stand Richard Freitag am Donnerstagabend am Fuße der Schanze in Oberstdorf, nickte und sagte: „Ja, stimmt. Vielleicht nimmt mir das ja ein bisschen Druck.“ Kurz zuvor waren der Österreicher Andreas Kofler und der Norweger Anders Bardal in der Qualifikation zum ersten Springen der Vierschanzentournee dermaßen weit gesprungen, dass ein möglicher Gesamtsieg Freitags eher kein Thema mehr ist. Zumal der 20-jährige Sachse auch seinen Teil dazu beitrug, die Euphorie zu bremsen.

Bei schwierigen Bedingungen sprang Richard Freitag lediglich 109,5 Meter weit und zeigte sich nach seinem Qualifikationssprung selbstkritisch. „Es lag nicht an den Verhältnissen. Ich hatte am Schanzentisch einen kleinen Fehler.“ Der führte dazu, dass er nur 42. der Qualifikation wurde und an diesem Freitag (16.30 Uhr/ARD) im K.-o.-Duell gegen den Österreicher Wolfgang Loitzl antreten muss. „Das wird nicht leicht“, sagte Freitag. Auch Severin Freund hatte als 27. so seine Probleme und gab zu, dass er nicht ganz so locker wie zuletzt ans Werk ging. „Das war zu sehr mit Krampf gesprungen“, sagte der Bayer aus Rastbüchl, „wir haben noch ein bisschen was zu tun.“

Ein Signal der Stärke von Kofler und Bardal

Bester deutscher Springer war am Donnerstag ausgerechnet Martin Schmitt, der zuletzt im Weltcup pausiert und einen weiteren Trainingsblock eingeschoben hatte. „Das war absolut richtig und sinnvoll“, sagte der Schwarzwälder, der mit 125,5 Metern auf Platz 13 landete. Darüber hinaus haben sich Maximilian Mechler (16.), Stephan Hocke (28.), Markus Eisenbichler (38.), Andreas Wank (48.) und David Winkler (49.) für das Auftaktspringen der 60. Vierschanzentournee qualifiziert.

Ein Signal der Stärke sendeten derweil Kofler und Bardal. Der österreichische Tourneesieger von 2009/2010 blieb mit 142 Metern nur eineinhalb Metern unter dem Schanzenrekord und unterstrich seine Dominanz in dieser Saison. Bardal segelte auf 138,5 Meter. „Dass die beiden sich so absetzen, ist schon gewaltig“, sagte Richard Freitag. Aber wie gesagt: Das hat ja auch was Positives.