Der Schiedsrichter Sascha Stegemann sitzt in einem Videoassistcenter vor Monitoren, die Fußball-Spielszenen zeigen: In der neuen Saison kommt der Videobeweis auch in der zweiten Liga zum Einsatz. Foto: dpa

Bei der WM gibt es den Videobeweis seit Russland 2018, in der Champions League erst seit diesem Jahr, in der Bundesliga schon die zweite Saison – und von Sommer an auch in der zweiten Liga. Eine richtige Entscheidung, die aber auch in der dritten Liga greifen sollte, meint unser Redakteur.

Stuttgart - Immer vorausgesetzt der Videobeweis funktioniert technisch einwandfrei, und es wird eine einheitliche Linie für vergleichbare Situationen gefunden, dann ist diese Technik ein Fortschritt. In der laufenden Spielzeit konnten bisher mehr als 60 Fehlentscheidungen der Schiedsrichter verhindert werden. Und zu mehr Gerechtigkeit gibt es nun mal keine Alternative. Nun wird der Videobeweis ab der kommenden Saison auch in der Zweiten Fußball-Bundesliga eingesetzt. Das haben die 18 Clubvertreter selbst beschlossen.

Wo die Grenze ziehen?

Und diese Entscheidung ist richtig. Denn damit sind allen Clubs wettbewerbsübergreifend in der ersten und zweiten Bundesliga gleiche Bedingungen gegeben. Das ist auch deshalb logisch, da beide Spielklassen unter dem Dach der Deutschen Fußball-Liga (DFL) vereint sind. Weiter unten wird aber auch Fußball gespielt. Nach den gleichen Regeln. Wo aber die Grenze für technische Hilfsmittel ziehen? Dass nicht bis hinunter zur Kreisliga der Videobeweis eingesetzt werden kann, erschließt sich jedem. Sinn ergeben würde es aber, die dritte Liga noch ins Boot zu nehmen, vorausgesetzt die Clubs bekämen finanzielle Unterstützung für die Technologie. Dies sollte der nächste Schritt sein. Denn die dritte Liga ist ebenfalls eine Profiliga, alle Spiele werden live im Internet übertragen. Für eine Gleichbehandlung spricht auch die Relegation, die es von der dritten zur zweiten Liga gibt (von der dritten in die Regionalliga gibt es keine). Um dies umzusetzen, wäre eine Strukturänderung sinnvoll, die auch schon diskutiert wurde: Die dritte Liga kommt auch unter das Dach der DFL.