„We’re going to Ibiza“ – die Vengaboys erleben ihren zweiten Frühling Foto: dpa

Dank der Krise in Österreich erleben die Vengaboys mit „We’re going to Ibiza“ ihren zweiten Frühling. Dabei gibt es doch weit bessere „Ibiza“-Lieder.

Stuttgart - Im Zuge der Videoaffäre um den mittlerweile ehemaligen österreichischen Vizekanzler Heinz-Christian Strache erlebt auch die Trash-Formation Vengaboys den zweiten Frühling: Der Discostampfer „We’re going to Ibiza“ wird gestreamt wie verrückt und am Dienstag belegte das 20 Jahre alte Lied den ersten Platz der Itunes-Charts in Österreich.

Zum Outfit von Strache und dessen Parteispezi Johann Gudenus passt die Nummer. Wer derart nachlässig gekleidet bei einer milliardenschweren Oligarchen-Nichte aufläuft und sich so ungehobelt aufführt, hat kaum bessere Musik verdient.

Es gibt viel größere Hits

Mit etwas Sorgfalt und Benimm hätte es eventuell zu „Ibiza“ von Ibo gereicht. Der Schlagersänger war stets gut gekleidet – also, wenn man Blousons und Schulterpolster mag – und den besseren Refrain hatte er schon 1985: „Ich bin gut drauf und trink’ roten Sekt, weiß erst jetzt wie gut Paella schmeckt; und steh’ mit Freunden abends an der Bar – wer braucht dich? Ich hab’ Ibiza.“

Ibrahim Bekirović, so sein bürgerlicher Name, kann das leider alles nicht mehr miterleben. Er starb im November 2000 bei einem Autounfall in Österreich. In einer besseren Welt würde Ibo die Charts anführen.

Außer Konkurrenz, unsere Top-„Ibiza“-Hits – als wäre das hier die Interval-Show beim Eurovision Song Contest:

The Prodigy feat. Sleaford Mods: „Ibiza“

Mike Posner: „I took a Pill in Ibiza“

Mike Candys & Evelyn feat. Patrick Miller: „One Night In Ibiza“