Bei Viagogo kann es vorkommen, dass Verbraucher Tickets für andere Tage oder andere Plätze erhalten. Foto: AP

Mangelnde Transparenz und wertlose Garantieversprechen: Verbraucherschützer verklagen die Ticketbörse Viagogo. Die Plattform hat auf eine Abmahnung noch nicht reagiert.

München - Verbraucherschützer haben die Ticketbörse Viagogo wegen Verbrauchertäuschung vor dem Landgericht München verklagt. Das Marktwächter-Team der Verbraucherzentrale Bayern will mit der Unterlassungsklage erreichen, dass der Anbieter künftig transparent über sein Geschäftsmodell informiert.

„Für Verbraucher ist beim Kauf von Tickets auf Viagogo kaum zu erkennen, dass es sich um keine offizielle Vorverkaufsstelle handelt“, kritisiert die Verbraucherzentrale. Viagogo ist eine Plattform, über die Tickets von anderen gekauft oder eigene Karten zum Kauf angeboten werden können. Verbrauchern vermittele Viagogo den Eindruck, sich auf einer offiziellen Kartenverkaufsseite zu befinden, kritisiert die Verbraucherzentrale. Auf eine Abmahnung der Verbraucherschützer hatte das Unternehmen aus der Schweiz zuvor nicht reagiert. Auch die „100-prozentige Garantie“ von Viagogo ist für Verbraucher wertlos und irreführend, wie die Verbraucherschützer kritisieren. Zwar sichere das Unternehmen den Erhalt der Tickets zu, schränke in seinen Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) diese Garantie jedoch erheblich ein. Die Ticketbörse behält sich demnach das Recht vor, Ersatztickets nach eigenem Ermessen auszuwählen. Somit könnte es vorkommen, dass Verbraucher nicht die bestellten, sondern Tickets für andere Tage oder andere Plätze bekommen.

Als Kontaktmöglichkeit bietet Viagogo laut Verbraucherzentrale Bayern in seinem Impressum lediglich ein Formular mit eingeschränkter Themenauswahl an. Zahlreiche Verbraucher beschweren sich demnach, dass sie so ihre Reklamationen nicht anbringen können.