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Sie hatten sich so viel vorgenommen. Doch ehe sich die Spieler des VfB Stuttgart versahen, war alles zu spät. Mehr noch: Das 1:5 (0:3) im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen den FC Bayern war eine Demütigung.

Stuttgart - Sie hatten sich so viel vorgenommen. Doch ehe sich die Spieler des VfB Stuttgart versahen, war alles zu spät. Mehr noch: Das 1:5 (0:3) im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen den FC Bayern war eine Demütigung, ein schlimmer Rückfall in alte Zeiten.Wenn ein Trainer während des Spiels dasitzt wie zur Salzsäule erstarrt, mit leerem Blick, die Lippen zusammengepresst, dann ist nicht schwer zu erraten, wie es um ihn steht. Markus Babbel bot am Dienstagabend diesen Anblick. Aber nicht nach heiß umkämpften 90 oder 120 Minuten, sondern bereits in der 16. Minute. Da lag der seltsam uninspirierte VfB nach Toren von Bastian Schweinsteiger (14.) und Franck Ribéry (16.) mit 0:2 zurück. Als Luca Toni (43.) zum drittenmal für die Münchner einlochte, war die Pleite vollends besiegelt. "Das war ein ganz bitterer Abend für uns", meinte VfB-Kapitän Thomas Hitzlsperger. Mario Gomez erklärte geknickt: "Wir haben nur fünf Minuten kompakt und leidenschaftlich gespielt, danach sind wir vorgeführt worden."

Es war die erste Niederlage für den Teamchef Babbel. Was aber schwerer wiegt, ist die Tatsache, dass der VfB nicht mehr im Lostopf vertreten ist, wenn Nationaltorhüterin Nadine Angerer am Sonntag, 1.2., in der ARD-"Sportschau" (ab 18 Uhr) die Paarungen für das Viertelfinale am 3. und 4. März auslost. Der Traum von der Endspiel-Teilnahme in Berlin ist frühzeitig und auf blamable Art und Weise geplatzt. "Wir waren viel zu ängstlich. Man kann mit Anstand verlieren, aber nicht so", ärgerte sich Babbel.

Tagelang hatte der Teamchef seine Spieler heiß gemacht, doch wo waren Herz, Leidenschaft und Feuer? Der VfB war sichtlich beeindruckt von den großen Namen auf der Gegenseite, agierte viel zu verhalten, kam nicht in die Zweikämpfe, verschob schlecht und produzierte viele Fehlpässe. "Wir haben alles vermissen lassen, was man in so einem Spiel braucht", sagte Hitzlsperger. Und was die Variante mit Mittelfeldspieler Yildiray Bastürk anstelle von Stürmer Ciprian Marica und die Entscheidung für nur eine Spitze sollte, eschloss sich auch nicht.