BVB-Angreifer Andrej Jarmolenko will lieber nicht hinschauen, wie der VfB jubelt. Foto: dpa

Der Sieg des VfB gegen Borussia Dortmund hallt weiter nach. Während Stuttgart feiert, beschäftigen sich die überregionalen Medien vor allem mit der großen BVB-Krise – und sehen noch stürmischere Tage auf den Club zukommen.

Stuttgart - Der VfB ist als Aufsteiger im eigenen Stadion noch immer ungeschlagen, hat am Freitag auch Borussia Dortmund mit einer Niederlage nach Hause geschickt und das eigene Publikum in einen Rauschzustand versetzt. Das reicht normalerweise für ein paar Schlagzeilen in den überregionalen Medien. Allerdings: noch interessanter als der Aufschwung des VfB ist bundesweit die Krise des BVB, die von den Stuttgartern noch einmal verschärft wurde. Nun folgen das Champions-League-Spiel gegen Tottenham und das große Derby gegen Schalke – „zwei Job-Endspiele“ für BVB-Coach Peter Bosz, wie die „Bild“-Zeitung meint.

„Es wird in dieser Woche gemäß üblicher Branchenregeln auch um die Zukunft des Trainers Bosz gehen, den die Spieler zwar verteidigen, der aber eine der rätselhaftesten Ergebniskrisen der jüngeren Bundesliga-Geschichte verantwortet“, schreibt die „Süddeutsche Zeitung“. Das Spiel gegen Stuttgart sei „nach zwei Wochen Training als Wendepunkt angekündigt worden“ – und dann das: „Zu harmlos waren die Schüsse, zu einfach die Konter für Stuttgart.“

Geht die Zeit von Trainer Peter Bosz bereits zu Ende?

Die „FAZ“ fühlt sich düstere Tage erinnert: „Jene Slapstick-Szene, die zum schnellen Dortmunder Rückstand beim VfB führte, kennen sie bei der Borussia noch zur Genüge – sie haben alles schon einmal erlebt, als der BVB unter Jürgen Klopp in der Saison 2014/15 in eine Negativspirale geriet. Skurrile Gegentore waren damals ständiger Begleiter eines Absturzes, der bis zum letzten Tabellenplatz nach der Hinrunde führte und das Ende der Liaison zwischen Klopp und dem BVB im Sommer einleitete.“

Ein Ende der Liaison zwischen Peter Bosz und dem BVB noch vor dem Winter sieht die „Bild“-Zeitung kommen: „Wenn er jetzt nicht die Notbremse zieht und sein Wackel-System der Krisensituation anpasst – wird er den ersten Schnee in Dortmund kaum mehr erleben.“

Den VfB erklärt das Boulevardblatt zu den „Unberechenbaren“ – „niemand kann den Heim-Code des VfB knacken“. Als nächstes kommen in diesem Jahr noch Bayer Leverkusen – und der FC Bayern.