Viel Zeit bleibt dem VfB Stuttgart nicht, um nach dem enttäuschenden 0:0 gegen Fortuna Düsseldorf seine Wunden zu lecken. Schon am Mittwoch steht das Spiel bei RB Leipzig an. Was Mut macht? Der VfB-Tross hat einen eigenen Ansatz.

Stuttgart - Am Samstagmorgen nach dem enttäuschenden 0:0 gegen Fortuna Düsseldorf war das übliche Ausradeln angesagt. Nach einer halben Stunde auf dem Mountainbike kehrten die Stammkräfte zurück, während die Ersatzspieler sich mit einer Konditionseinheit ohne Ball auf Trab hielten. „Das haben wir bewusst so gewählt, weil am Mittwoch bereits das nächste Spiel ansteht,“ erklärte Trainer Tayfun Korkut. Dann tritt der VfB um 20.30 Uhr bei RB Leipzig an.

Wahrscheinlich wieder ohne Daniel Didavi, der zwar die Einheit am Samstag mitmachte. Korkuts Blick signalisierte jedoch Skepsis, ob es bis Mittwoch reichen wird. Den Mittelfeldspieler plagen nach wie vor leichte Achillessehnenprobleme. Erst nach einem voll umfänglichen Teamtraining am Montag oder Dienstag wird wohl die Entscheidung fallen. Bis auf Santiago Ascacibar, der gegen Düsseldorf einen leichten Schlag abbekommen hat, kamen alle VfB-Akteure ohne Blessuren aus dem Spiel. „Er ist ein Krieger“, ließ Korkut durchblicken, dass Ascacibars Einsatz nichts im Wege stehen dürfte.

Didavi wird wohl nicht rechtzeitig für Leipzig fit

Es wird ein Spiel, in dem die Mannschaft ihren fünften Anlauf unternehmen wird, endlich den ersten Saisonsieg in der Fußball-Bundesliga einzufahren. „Das würde uns allen unheimlich guttun“, sagte Manager Michael Reschke, der anders als vor den Spielen gegen den SC Freiburg (3:3) und den Aufsteiger für die anstehende englische Woche (die für den VfB am Samstag (15.30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den SV Werder Bremen zu Ende geht) kein Punkteziel formulieren wollte. „Wir müssen jetzt von Spiel zu Spiel schauen“, bemühte Reschke die Mutter aller Floskeln. Wirklich viele Mutmacher – außer einem sehr guten Ron-Robert Zieler im Tor und der Einstellung der Mannschaft – vermochte auch der 60-Jährige nicht zu erkennen.

Den Spielern ging es da nicht viel anders, weshalb sie sich an den Strohhalm Leipziger Doppelbelastung klammern. „RB hat durch die Europa League schon einige Spiele mehr in den Knochen“, sagte Kapitän Christian Gentner. „Vielleicht spricht die Frische am Mittwoch ja für uns.“ Zumal die Mannschaft von Ralf Rangnick ihren vierten Spieltag erst am Sonntag gegen Eintracht Frankfurt absolviert. „Vielleicht sind sie ja am Mittwoch ein bisschen müde“, orakelte Mittelfeldspieler Gonzalo Castro darüber, was für den VfB sprechen könnte.

Rein sportliche Gründe fielen auch ihm nach dem mauen 0:0 nur wenige ein. Korkut und Reschke wollen immerhin eine Mannschaft gesehen haben, die „unbedingt wollte“, der es aber hinten wie vorne an Abstimmung, Präzision und Effizienz fehlte. Am Ende war das 0:0 gegen den Aufsteiger sogar glücklich. Zieler hielt mit mehreren starken Paraden wenigstens den einen Punkt fest. Mehr wäre für den VfB nicht verdient gewesen – so ernüchternd das klingen mag.