Hoffen und Bangen: VfB-Kapitän Christian Gentner Foto: Getty

Der VfB Stuttgart hofft für das Spiel bei Bayer Leverkusen auf die Rückkehr von Christian Gentner. Der Kapitän lässt seinen Einsatz offen.

Stuttgart - Sportlich hat Robin Dutt nicht die besten Erinnerungen an seine Trainerzeit bei Bayer Leverkusen, menschlich aber ist nach seinem unglücklichen Gastspiel in der Saison 2011/12 nichts hängengeblieben: „Wir gehen gut miteinander um“, sagt der Sportvorstand des VfB Stuttgart und meint vor allem Rudi Völler, der ihm im Sommer Daniel Didavi abspenstig machen wollte: „Das ist legitim. Rudi hat mich angerufen und persönlich gefragt, ob ein Wechsel infrage kommt. Das ist die Art, die mir gefällt.“ Und wenn Völler mit Blick auf die nächste Saison wieder anruft – und Didavi seinen auslaufenden Vertrag für einen Wechsel nutzt? „Dann ist das auch legitim. Aber wir tun alles, um Didavi beim VfB zu halten.“

An diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) spielt Didavi in der Bay-Arena, aber noch im VfB-Trikot. Nach dem 1:0 gegen Ingolstadt gilt es nachzulegen. „Das wird eine große Herausforderung“, ahnt Dutt vor dem Duell beim Champions-League-Teilnehmer, „wir sind nach dem Sieg vom Sonntag weit weg von einer Ephorie, aber der VfB muss sich auch nicht kleiner machen, als er ist. Mit der richtigen Mentalität haben wir auch in Leverkusen die Möglichkeit zu punkten.“ Mit Mentalität – und mit Christian Gentner?

Im Training mischt der angeschlagene Kapitän schon munter mit, doch die Zeit bis zum Samstag ist knapp. „Ich kann schon viele Übungen mitmachen und mache täglich Fortschritte, aber die Achillessehne kann ich noch nicht zu 100 Prozent belasten“, bremst Gentner (30). Dabei käme sein Einsatz gerade jetzt wie gerufen. „Es wäre unheimlich wichtig, dass Gente dabei ist“, sagt Trainer Alexander Zorniger.

Notfalls muss Carlos Gruezo neben Lukas Rupp ran

Denn im Mittelfeld hat sich durch die Sperre, die sich Serey Dié (30) durch seine Gelb-Rote Karte im Spiel gegen den FC Ingolstadt eingehandelt hat, eine Riesenlücke aufgetan. Die aggressive Spielweise des Ivorers ist ohnehin kaum zu ersetzen. Nicht auszudenken, wenn Christian Gentner dann auch noch fehlen würde.

Ohne seine beiden etatmäßigen Sechser wäre Lukas Rupp (24) plötzlich der Chef im defensiven Mittelfeld. Und neben dem Neuzugang vom SC Paderborn müsste Carlos Gruezo (20) ran, der in dieser Saison erst 14 Minuten Spielpraxis (im Spiel beim Hamburger SV) gesammelt hat. Rupp stand gegen Ingolstadt zum vierten Mal in der Startelf, und vor allem ihm traut Robin Dutt eine Menge zu: „Am Sonntag war er der laufstärkste Spieler. Er hatte eine sehr gute Passquote.“ Dennoch hofft er auf Gentners Rückkehr: „Darüber wären alle froh.“