Wolfgang Dietrich stellt sich am 14. Juli dem Votum der Mitglieder des VfB Stuttgart. Foto: Baumann

Am 14. Juli findet die Mitgliederversammlung des VfB Stuttgart statt. Nun ist sicher: An diesem Tag wird es auch um eine mögliche Abwahl von Präsident Wolfgang Dietrich gehen.

Stuttgart - Nun wird es also wirklich ernst für den VfB Stuttgart und seinen Präsidenten Wolfgang Dietrich. Am 14. Juli (ab 13 Uhr) findet in der Mercedes-Benz-Arena die Mitgliederversammlung statt – und laut Paragraf 14 der Vereinssatzung kann dann der Clubchef abgewählt werden. Grund dafür sind 65 Anträge auf die Abwahl, die frist- und formgerecht per Einschreiben auf der Geschäftsstelle eingegangen sind. 62 davon basieren auf einem Musterantrag, der im Internet von einigen Mitgliedern zum Herunterladen zur Verfügung gestellt worden ist.

Das Präsidium des Vereins, derzeit bestehend aus Dietrich und Bernd Gaiser, hat nun entschieden, diesen Antrag auf die Tagesordnung der Mitgliederversammlung zu setzen. Unter TOP 6 heißt es in der ergänzten Tagesordnung nun: „Abwahl des Präsidenten“.

Damit es zur Abwahl kommt, müssten 75 Prozent der anwesenden und stimmberechtigten Mitglieder für eine Abberufung Dietrichs stimmen. Auch dies ist in Paragraf 14 der Vereinssatzung geregelt.

Dietrich ist auch Aufsichtsratsvorsitzender der AG

Wolfgang Dietrich äußert sich im Rahmen der ergänzten Tagesordnung ausführlich zu den Punkten, die Teile der Fans und Mitglieder zuletzt an seiner Arbeit kritisierten. Auch dies ist per Satzung so vorgesehen. Darin geht der 70-Jährige ausführlich auf einzelne Punkte wie die Entlassung von Ex-Sportvorstand Jan Schindelmeiser, seine früheren unternehmerischen Tätigkeiten (Quattrex) oder auch die angeprangerte Einflussnahme auf das operative Geschäft der VfB AG ein. Eine breite Ablehnung, wie sie in den Anträgen beschrieben werde, sehe er nicht. Zudem verweist er auf fast 25 000 neue Mitglieder seit seiner Wahl im Oktober 2016. Insgesamt verfügt der VfB derzeit über rund 69 500 Mitglieder.

Dietrich wurde seinerzeit für vier Jahre als Präsident gewählt. Seit der Ausgliederung der Profifußballsparte in die VfB AG vertritt er als deren Aufsichtsratsvorsitzender zudem den Verein in der Aktiengesellschaft. Der Club hält nach wie vor die Mehrheit an der AG. Lediglich 11,5 Prozent der Anteile sind bislang an die Daimler AG verkauft worden. Gebilligt ist von der Mitgliederversammlung ein Verkauf von 24,9 Prozent der Anteile.

Zwei weitere Anträge auf Satzungsänderung wurden derweil nicht auf die Tagesordnung genommen. Sie sahen vor, dass die Präsidiumsmitglieder immer einzeln und nicht en bloc entlastet werden.