Tyton (li.) und Zorniger haben endlich Grund zum Jubeln Foto: Baumann

Der zuletzt viel kritisierte Przemyslav Tyton hält den VfB mit einem gehaltenen Strafstoß im Spiel und am Ende den Sieg gegen den FC Ingolstadt fest.

Stuttgart - Seine große Szene hat Przemyslaw Tyton schon in der vierten Minute. Die Hintermannschaft des VfB Stuttgart stolpert gegen den FC Ingolstadt von einer Verlegenheit in die nächste, am Ende trifft Martin Harnik statt des Balles die Ferse von Benjamin Hübner. Die Folge: Elfmeter.

Zum Glück aus VfB-Sicht erwischt Mathew Leckie, eigentlich ein sicherer Schütze, einen schwachen Moment. Sein flach und mittig geschossener Strafstoß ist eine leichte Beute für den 1,95-Meter-Hünen. Mit den Füßen kann der Pole den Schuss parieren – der erste gehaltene Elfmeter eines VfB-Torhüters seit dem 4. Mai 2013 (Sven Ulreich gegen Fürths Bernd Nehrig). Entsprechend groß ist der Jubel: Die Mitspieler feiern Tyton vor der jubelnden Cannstatter Kurve.

„Das tut dem Jungen gut, auch dass er endlich mal zu null gespielt hat“, sagte VfB-Trainer Alexander Zorniger nach dem 1:0-Erfolg gegen den Aufsteiger. Weitere Lobeshymnen auf seine Nummer eins ersparte sich der Coach. Er hielt es nicht für nötig, da der 28-Jährige nach seiner Überzeugung auch zuvor schon nicht schlecht gehalten hat.

Hasenhüttl: Sind an Tyton gescheitert

Fakt ist jedoch, dass Tyton bislang in fast jedem Spiel einen Treffer verschuldet hat, weshalb viele schon mit einem Wechsel im VfB-Tor rechneten. Einige Aussagen von Zorniger in dem Tagen vor dem Ingolstadt-Spiel hatten auf einen Einsatz von Odisseas Vlachodimos hingedeutet. Doch nach dem Spiel stellte Zorniger klar: „Ich hatte nie über einen Wechsel nachgedacht.“

Nach Tytons Rückkehr von der polnischen Nationalmannschaft kam es zu einem längeren Gespräch mit dem Coach der Roten. „Er hat mir gesagt, dass er mir vertraut“, berichtete der Held des Abends unaufgeregt. Genau so, wie er nach dem Siegtreffer von Daniel Didavi (59.) einige Möglichkeiten der Gäste zunichte machte.

Die Größte: Ein Volleyschuss von Pascal Groß (62.), den Tyton mit einem Reflex über die Latte lenkte. „Ich habe das Spiel nicht alleine gewonnen“, verteilte der häufig kritisierte Schlussmann artig Komplimente an seine Mitspieler. Am Ende hatte das schönste Kompliment für Tyton der gegnerische Trainer Ralph Hasenhüttl parat. „Wir sind am Torhüter, der ein sehr gutes Spiel gemacht hat, gescheitert.“