Mögen und schätzen sich: Stürmer Nicolas Gonzalez (li.) und Trainer Tim Walter vom VfB Stuttgart Foto: Baumann

Nicolas Gonzalez saß beim Spiel des VfB Stuttgart bei Arminia Bielefeld auf der Bank, obwohl er gar nicht einsatzfähig war. Trainer Tim Walter erklärt, warum.

Stuttgart - Tim Walter ist eine ehrliche Haut. Immer direkt, immer geradeaus. Doch der Trainer des VfB Stuttgart weiß auch: Wer im Profibusiness bestehen will, muss auch man den einen oder anderen Kniff anwenden. Für sich selbst – aber auch für seine Mannschaft. Letzteres, das verriet der Coach am Mittwochnachmittag, tat Tim Walter am vergangenen Freitag.

Da trat der VfB bei Arminia Bielefeld an und gewann 1:0 durch den Treffer von Hamadi Al Ghaddioui. Dessen Sturmkollege Nicolas Gonzalez saß dabei 90 Minuten lang auf de Bank und hatte keinen Anteil am Erfolg – oder doch?

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Der Argentinier litt noch unter Schmerzen nach dem Tritt, der ihm im Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth verpasst worden war. Lediglich ein Kurzeinsatz, so schien es, war auf der Alm möglich. Doch nun verriet Tim Walter: „Nico hätte gar nicht spielen können.“ Und warum stand er dann dennoch im Kader?

Gonzalez ist wieder fraglich

Der VfB-Coach setzte auf die psychologische Wirkung durch die reine Anwesenheit seines Angreifers. „Ein bisschen Angst und Schrecken“ sollte Gonzalez verbreiten, erklärte Walter mit einem Grinsen – und wohl wissend, dass der Trick vermutlich nicht spielentscheidend war. Die Bank des VfB wirkte wohl auch so furchteinflößend auf den Gegner, immerhin konnte ja noch ein gewisser Mario Gomez eingewechselt werden. Und dass Walter so verschwenderisch mit Kaderplätzen umgehen kann, liegt auch daran, dass seit dieser Saison 20 Spieler (statt bisher 18) auf dem Spielberichtsbogen notiert werden dürfen.

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Für das kommende Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden (Freitag, 18.30 Uhr) ist Gonzalez übrigens wieder fraglich. Walter könnte also wieder in die Trickkiste greifen, wird zumindest auf den Gonzalez-Kniff aber diesmal verzichten. „Wenn er diesmal auf der Bank sitzt, dann kann er auch spielen“, sagt der Coach. Aber wer weiß – vielleicht lässt er sich ja was Neues einfallen.