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Gegen den FC Bayern nur Ersatzspieler: Tasci wünscht sich mehr Wertschätzung bei den Roten.

Stuttgart - Die Rolle des Bankdrückers war Serdar Tasci bisher fremd: Wenn er fit war, spielte er auch - bis zur Partie beim FC Bayern am Samstag. Nun versteht der Innenverteidiger des VfB Stuttgart die Welt nicht mehr. Tasci ist verärgert - nicht zum ersten Mal in dieser Saison. In der Erinnerung der VfB-Fans wird dieser 27. März 2010 unauslöschlich eingebrannt bleiben. Schließlich ist für die Roten ein Sieg beim großen FC Bayern ein historisches Ereignis. Allerdings - es gibt Ausnahmen, allen voran Serdar Tasci. Der Abwehrspieler freute sich zwar mit seinen Kollegen, für ihn persönlich aber war es ein schwarzer Tag. "Ich war fit und wollte spielen. Keine Ahnung, warum mich der Trainer nicht aufgestellt hat", brummte er. Seine mürrische Miene verrät: Die Rolle als Bankdrücker schlägt ihm immer noch aufs Gemüt. Und was Trainer Christian Gross hinterher von sich gab, hob erst recht nicht seine Laune.

"Es ist nicht automatisch so, dass Matthieu Delpierre und Serdar Tasci unsere Innenverteidigung bilden", sagte der Schweizer. Tasci fragt sich nun, ob Gross nicht mit zweierlei Maß misst: Als sich Delpierre nach vier Spielen Pause zurückmeldete, spielte er auf Anhieb wieder. Gross begründete dies mit dem Kapitänsamt des Franzosen. Bei Tasci sei die Situation anders gewesen: Georg Niedermeier habe ihn während dessen Verletzung prima vertreten. "Deshalb habe ich Georg noch einmal das Vertrauen ausgesprochen. Ich wollte sehen, wie er sich in einem wichtigen Spiel gegen seinen ehemaligen Verein schlägt." An Tasci richtete er folgende Botschaft: "Er muss meine Entscheidung akzeptieren. Er ist noch jung und noch nicht der gestandene Verteidiger."

Ein weiterer Schlag ins Gesicht: Schon bei der Vergabe der Kapitänsbinde wurde Tasci nicht berücksichtigt.  So reiht sich in dieser Saison eines ans andere. Mehr dazu lesen Sie in unserer Printausgabe vom 30. März.