Guido Buchwald hat für Wirbel gesorgt. Foto: dpa

Guido Buchwald hat mit seiner scharfen Kritik an Sportvorstand Michael Reschke für viel Wirbel gesorgt. Gegenüber unserer Redaktion äußert sich das Aufsichtsratmitglied des VfB Stuttgart zum Zeitpunkt seiner Aussagen sowie dem Inhalt.

Stuttgart - Guido Buchwald bedauert den Gang in die Öffentlichkeit mit seiner Kritik an VfB-Sportvorstand Michael Reschke. „Es war unglücklich, dass ich das in der Öffentlichkeit geäußert habe“, sagte Buchwald gegenüber unserer Redaktion. Auch den Zeitpunkt vor dem wichtigen Heimspiel des VfB Stuttgart gegen Eintracht Frankfurt am Freitagabend bedauert er. „Der Zeitpunkt ist unglücklich.“ Inhaltlich will Buchwald indes keinen Rückzieher machen. „Ich stehe zu dem, was ich gesagt habe.“

Buchwald hatte gegenüber Sport-1 mehr Sachverstand an verantwortlichen Stellen angemahnt. „Mir wäre eine breitere sportliche Kompetenz im Verein für die Zukunft sehr wichtig. Es ist immer schwierig, wenn alles an einer Person festgemacht wird.“ Als einen „Fehler“ hatte Buchwald die Entscheidung, den Vertrag mit dem mittlerweile entlassenen Trainer Tayfun Korkut nach der vergangenen Saison bis 2020 zu verlängern, bezeichnet. „Er hatte noch einen Vertrag bis Juni 2019. Es gab deshalb keinen Grund, diesen vorzeitig zu verlängern. Man hätte sich im Herbst in Ruhe zusammensetzen und besprechen können, um die Zukunft zu planen. Das war ein Fehler.“

„Mir geht es allein um den Verein“

Dass er sich mit diesen Aussagen beim VfB in Stellung bringen wolle, dem widerspricht Buchwald vehement: „Mir geht es nicht um einen Job beim VfB – mir geht es allein um den Verein.“

VfB-Präsident Wolfgang Dietrich hatte sich zuvor irritiert vom Inhalt der Kritik und dem Zeitpunkt gezeigt: „Wir sind überrascht, dass einen Tag vor einem wichtigen Spiel solche Aussagen getätigt werden. Aktuell haben wir definitiv wichtigere Themen auf der Agenda, als derartige Interviews zu kommentieren“, sagt der Präsident Wolfgang Dietrich. „Dieser Vorgang wird Gegenstand der nächsten Aufsichtsratssitzung Anfang Dezember sein.“ Sportvorstand Reschke wollte sich nicht dazu äußern und sprach von „Nebenkriegschauplätzen“.